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Kinder bei Autofahrten beschäftigen: Die pädagogisch wertlose Variante mit DVD, iPad, Fire Tablet

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    Könnt ihr bitte EINMAL leise sein?!

    Klar, wir sind uns einig: Kinder müssen sich auch mal mit sich selbst beschäftigen können und bei langen Autofahrten machen sie das auch ganz toll, indem sie lesen, Karten spielen, LKWs zählen, malen, gesunde Rohkost knabbern und sich dabei gegenseitig erzählen, wie lieb sie sich haben. Blabla. Das geht bestimmt mal gut, oft und gerade bei längeren Strecken – also länger als 10km ;-) – aber auch oft nicht. (Hab ich gehört! Meine sind da anders und total lieb!)

    TFT Bildschirm auf der Fahrerseite
    Bildschirm auf der Fahrerseite

    Wohl dem, der einen Van sein Eigen nennt, den er als Transporter mit Trennwand gekauft und diese auch noch weiterhin eingebaut hat. Ab und zu will man sich ja aber doch mal nach dem Befinden der Kleinen erkunden, weshalb ein abgetrennter Fahrerbereich wohl auch kein gangbarer Weg ist.

    DVB-T-Empfänger unter dem Beifahrersitz T5
    DVB-T-Empfänger unter dem Beifahrersitz

    Damit im Notfall trotzdem mal für einige Zeit Ruhe herrschen kann, hatte ich vor langer Zeit (lange vor Corona) für größere Strecken deshalb einen kleinen TFT für die Kopfstütze gekauft. Deshalb – und vielleicht auch, weil wir zum EM-Finale 2016 (Frankreich – Portugal) in Südfrankreich gecampt hatten und das Finale mittels DVB-T anschauen wollten.

    Die Displays gibt es in verschiedensten Varianten, Preisklassen und Qualitäten, häufig mit integriertem DVD-Player und mit Synchronisationskabel zum Zweitdisplay. Ich hatte damals einen Monitor ohne DVD-Player gekauft, der über SD-Karte mit Medien betankt wurde (oder eben auch mittels Video-In an einen externen DVB-T-Receiver angeschlossen werden kann) und bei einer langen Urlaubsfahrt auch dankend angenommen wurde. Der war ganz in Ordnung, natürlich kam kein Heimkino-Feeling auf, wenn man auf einem 10 Zoll kleinen Display schaut, aber es war okay. Als es mehr Kinder wurden, kam ein einzelner kleiner Bildschirm aber nicht mehr in Frage, da es entweder als ungerecht empfunden wurde, auf welcher Seite er hing oder man einigte sich auf eine Seite, stritt sich dann aber um den Inhalt. Das Ding wurde wieder verkauft. (Frankreich hatte damals eh verloren)

    Die nächste Variante war dann ein iPad in einem Kopfstützenhalter. Qualitätstechnisch selbstverständlich ein Quantensprung, vor allem was Haptik (eher unwichtig beim Fahren), Bild- und Tonqualität (und Lautstärke) anging. Dank diversen Streamingdiensten mit Downloadfunktion konnte das iPad außerdem im Vorfeld deutlich einfacher „betankt“ werden, als das mit der SD-Karte der vorherigen Variante zu machen war. Nachteil beim iPad war für uns, dass statt des 100-Euro-Displays plötzlich ein iPad-Pro für rund das 10fache an Kaufpreis an der Kopfstütze hing. Worauf nicht nur Kinderfilme gespeichert waren, sondern auch private Dinge, ein Verlust desselbigen wäre also ein wenig schmerzhafter für alle. Klar sind Apple-Geräte sehr gut geschützt, was die Daten darauf angeht, dennoch muss man es ja nicht unbedingt darauf anlegen. Das iPad kam also nur sehr sporadisch zum Einsatz als Kinder-Fernseher.

    Jetzt stand diesen Sommer das erste Mal seit einer Weile wieder eine längere Strecke bevor und das Thema wurde wieder aktueller. Gepaart mit dem Amazon-Prime-Day stellte sich die Frage, ob der Bus wieder multimedial aufgerüstet werden sollte.

    Meine Überlegungen:

    • Wieder Kopfstützenmonitore (dieses Mal aber zwei)
      • Vorteile: günstig | schnell eingebaut | autark | je nach Ausführung auch mobil (unabhängig vom Fahrzeug) zu nutzen
      • Nachteile: aus günstig wird oftmals schnell billig | oft schlechter Blickwinkel | oft schlechter, zu leiser Sound (und der Bus ist jetzt nicht gerade der leiseste)
    • Deckenmonitor
      • Vorteile: schön integrierbar | vielseitig | an das vorhandene RNS 510 anschließbar und damit bequem von vorne steuerbar | großes, gutes Display | guter Ton
      • Nachteile: deutlich teurer | Aufwand, wenn man ihn schön und sicher an die Decke schrauben will, außerdem wird dadurch der Himmel zwangsläufig beschädigt, er ist also schlecht rückrüstbar | nur im Fahrzeug und nicht mobil zu nutzen
    • iPad
      • Vorteile: super Bild | super Ton | super vielseitig (und nicht nur im Fahrzeug nutzbar) | steuerbar im Zweifel über vorhandene iPhones von vorne | Internetzugang via Hotspot (Handy, mobiler Router) oder auch WLAN auf dem Campingplatz
      • Nachteile: braucht sichere Halterung (kleinster Nachteil) | relativ teuer – zu teuer, um es bei offenem Fenster an der Raststätte im Auto zu lassen (dazu muss man sagen, dass es natürlich kein iPad Pro sein muss und ich den Nachteil hier nur so aufführe, weil es eh schon vorhanden ist und ich kein anderes für den Anwendungszweck gekauft hätte)
    • anderes Tablet
      • Vorteile: gutes Bild und guter Ton bereits in der mittleren Preisklasse | vernünftiger Preis | super vielseitig (und nicht nur im Fahrzeug nutzbar) | steuerbar im Zweifel über vorhandene Handys von vorne | Internetzugang via Hotspot (Handy, mobiler Router) oder auch WLAN auf dem Campingplatz
      • Nachteile: braucht sichere Halterung (kleinster Nachteil) | je nach Preisklasse zu teuer, um es dauerhaft im Auto zu lassen

    Meine persönliche Wahl: alles mal probieren

    Da eh iPads und ein Fire HD Tablet in 8 Zoll im Hause und auch zwei Kopfstützenhalter schon länger da sind, kann ich mir das Abwägen der Nachteile hier für mich persönlich eigentlich sparen. Der große Vorteil bei den Tablet-Lösungen (ob nun iPad OS, Android oder sonstwas, ist mal egal) ist einfach, dass sie nicht fest verbaut werden und damit vor allem im Urlaub auch schnell mitgenommen sind. Zuhause werden sie im besten Fall zum Lernen genutzt, aber auch darauf spielen, Hörbücher hören oder etwas anschauen finde ich jetzt nicht verwerflich.

    Nichtsdestotrotz gefällt mir ein Festeinbau auch. Der Deckenmonitor war mir jetzt spontan zu kostenintensiv in Verbindung mit der Vorstellung, dass ich den Himmel abbauen muss, um ihn sicher zu befestigen. Außerdem würde ich dann von mir selbst verlangen, den an das RNS 510 anzuschließen, wodurch vermutlich noch mal Kosten und Aufwand für Adapter und Kabel anfallen. Dieses Mal also noch nicht. Den „Halb“-Festeinbau der Kopfstützenmonitore hatte ich auch erst mal ausgeblendet, bis ich über ein Angebot gestolpert bin, das mich das dann doch dazu brachte, dem noch mal eine Chance zu geben.

    Für rund 130 Euro gab es zwei eigenständige Monitore mit DVD-Player – eigenständig heißt, dass es zwei Laufwerke sind und man parallel zwei Filme starten könnte, wobei da dann natürlich ein Kopfhörer angebracht wäre. Also bestellt. Und um noch mehr Geld auszugeben, gab es auch die nächst größere Variante des Fire HD als Angebot und so kam zwei Tage später auch noch ein 10 Zoll Tablet in der Kids+ Edition nach Hause. Genug Material für einen Test.

    Test Nummer 1

    „WONNIE 10.5 Zoll“ Kopfstützenmonitore

    Die zwei Monitore kommen mit allem, was man für den Einbau braucht. Als technikversierter Mensch liest man natürlich keine Anleitungen und bastelt direkt darauf los, um dann festzustellen, dass kein Bild kommt, wenn man die DVD einlegt… doch noch mal die DVD raus und „Ach, da ist ja noch ein Sicherungsstreifen, den man vorher entfernen muss…“. Die Kopfstützenhalter werden mittels zweier Schrauben an den Haltern der Kopfstütze festgeklemmt und halten ganz gut. Die erste Testfahrt war meines Erachtens zu leise, weil die Dinger einfach nicht laut genug sind, um einen schlecht gedämmten T5-Diesel zu übertönen. Die Kinder waren sich aber einig: Die Fahrt war super und alles bestens, auch der Ton. Für die zweite Testfahrt legte ich ein Klinkenkabel vom Kopfhörerausgang eines Geräts zum Line-In des Autoradios (bei mir serienmäßig im Handschuhfach verbaut). Der Ton war schlagartig viel besser und sehr viel lauter möglich, der Nachteil war aber natürlich, dass wir Erwachsenen vorne mithören mussten. Wie auf dem dritten Bild erkennbar, kamen die Dinger mittlerweile auch schon auf einer Urlaubsfahrt zum Einsatz und wurden auch am Urlaubsort ein/zwei Mal eingesetzt – funktioniert ganz gut und der Akku hält überraschend lange, wobei ich sie im Auto die ganze Zeit am Zigarettenanzünder hatte. Die durchweg positiven Rezensionen auf Amazon kommen mir etwas merkwürdig vor (sooo dermaßen gut sind die Player m.E. nicht), das Geld sind sie aber meiner Meinung nach wert. Während ich das hier schreibe, haben wir Winter und ich habe die Dinger im Frühjahr zuvor gekauft. Zwar wenig benutzt (ich schätze mal, so 20 Stunden seither), trotzdem bin ich zufrieden und sie funktionieren tadellos. Und: Sie hängen quasi non-stop seit einem 3/4 Jahr an den Kopfstützen, bei Hitze und Eis.

    Wonnie DVD-Player an der Kopfstütze des VW T5 Zwei Wonnie DVD-Player an den Kopfstützen eines VW T5 T6 Tragbarer mobiler DVD-TFT

    Test Nummer 2

    Amazon Fire HD Tablet (10 Zoll)

    Das Tablet und die zuvor erwähnten Monitore sind in etwa gleich teurer. Der Ton ist besser und das Betanken mit Medien problemlos. Dennoch braucht man Vorbereitung Zuhause (bzw. irgendwo im Internet) und man kann nicht, wie bei den Monitoren, den Kindern mal eben einen Stapel DVDs mit auf die Rückbank geben. Mit Sicherheit ist das eine Frage des Alters und man kann die Kleinen dann selber während der Fahrt im mobilen Internet suchen lassen, da sind meine aber noch nicht soweit (bzw. wären sie es vielleicht, ich will es aber noch nicht :)). Was von Hause aus anders ist, als bei den Wonnie-TFTs: Sowohl Bild (Farbe, Helligkeit, Auflösung), als auch Ton sind um Welten besser. Außerdem gibt es einen besseren Betrachtungswinkel und so lässt es sich für die Kinder verschmerzen, nur einen Monitor zu haben und nicht zwei. Die Kinder waren beim Test zufrieden (eine Urlaubsfahrt damit gab es noch nicht), ich war bei meinem persönlichen Test sehr zufrieden, da ich – verbunden mit dem Handyhotspot – so locker die Stunde Wartezeit auf dem Parkplatz des Hallenbads überbrücken konnte, während ich darauf wartetet, dass der Schwimmkurs zu Ende wäre. Ich hätte sonst womöglich in der Zeit etwas sinnvolles gemacht, wie Sport oder Lesen.

    Fire HD 10 Kids Amazon Tablet an der Kopfstütze des VW T5 Multivan Fire HD 10 Kids Amazon Tablet an der Kopfstütze des VW T5 Multivan Fire HD 10 Kids Amazon Tablet an der Kopfstütze des VW T5 Multivan

    Test Nummer 3

    Ein iPad Pro (11 Zoll)

    Deutlich teurer als die Vorgängerprodukte, aber von der Qualität her eben auch deutlich besser als die TFTs und auch spürbar besser als das Amazon Tablet. Mit 11 Zoll auch noch mal etwas größer, das Bild etwas besser, der Ton etwas lauter. Um ehrlich zu sein, passt das aber nur, wenn man schon im Apple-Universum unterwegs ist oder damit beginnen will. Durch sein glänzendes Display kommt es bei Fahrten im Hellen etwas zu Spiegelungen. Wer schon mehrere Apple-Produkte im Haus hat, kann aber damit glücklich werden, weil es eben gut zusammen funktioniert. Da zum Zeitpunkt meines Ausprobierens sowohl ein Abo von Prime Video, Netflix, Disney+ und Sky vorlag und das alles auf dem iPad nativ läuft, konnte ich beim Testen aus dem Vollen schöpfen. Wer uns jetzt aufgrund der Vielzahl an Streaming-Abos verurteilt, der mag das gerne tun, allerdings sei erwähnt, dass das reiner Zufall war und im Normalfall nur ein Prime Video Abo läuft – der Rest hatte sich nur glücklicherweise überschnitten. Alle Anbieter bringen die Möglichkeit mit, Videos offline zu speichern. Hier muss man nur daran denken, dass diese z.B. bei Amazon nur 48 Stunden nach dem ersten Anstarten abspielbar bleiben. Wer also eine Fahrt in den Urlaub und zwei Wochen später zurück nach Hause mit dem gleichen Film plant, braucht zwischendrin eine Internetverbindung. Natürlich ginge es auch mittels mobilen Internet während der Fahrt, allerdings würde es mich bei meinem Tarif schlichtweg innerhalb von Minuten ruinieren, wenn ich mit angeschaltetem Roaming durch die Schweiz fahre. ;-)

    iPad an der Kopfstütze des VW T5 Multivan iPad Pro 11 mit dem RNS 510 des VW T5 koppeln

    Ein Vorteil von iPad und Fire-Tablet ist, dass es via Bluetooth ganz gut mit dem alten RNS510 des Busses funktioniert, womit der Ton natürlich noch mal um Längen besser wird. Zum Verbinden damit muss ich glaub auch mal ein kurzes Beispiel verfassen, weil ich bei der Recherche nichts gefunden habe und einige Zeit vertrödelt hatte, bis es dann ging.

    Zusammenfassend

    Als Fazit der drei kleinen Tests (bzw. der zwei kleinen und eines großen während des Urlaubs) würde ich mich wahrscheinlich für das Fire HD entscheiden, wenn nicht schon alles andere im Haus wäre und wenn vor allem nicht die Apple-Hardware im Haushalt überwiegen würde. Für den verhältnismäßig günstigen Preis hat man hier fast alles, was man zum mobilen Streamen braucht. Und in der Kids+ Edition (oder Kids Pro..?), die wir hier haben, ist auch noch eine gute Hülle und eine Garantie mit dabei, d.h. falls es doch aus der Halterung fallen sollte, tauscht es Amazon normalerweise klaglos um. Man bräuchte aber bei einem großen Auto fairerweise mindestens zwei Stück, damit die 10 Zoll das Abgespielte noch einigermaßen erkennbar darstellen bzw. das das am weitesten entfernt sitzende Kind auch noch was sieht und hört. Die DVD-Player bleiben aktuell gerade aus diesem Grund noch im Bus und fahren mit. Mal schauen, ob die irgendwann in den Kleinanzeigen landen oder doch noch länger im Einsatz sind. Jetzt beim Recherchieren fällt mir gerade auf, dass Amazon aktuell die vorherige Generation des Fire HD 10 als Warehouse-Angebot (also gebraucht) für knapp über 50 Euro anbietet und ich bin ernsthaft am Überlegen, ob es nicht doch noch ein zweites wird…

    In den Artikeln sind häufig Partnerlinks enthalten, überwiegend zu Amazon und eBay. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr zum Anbieter und wenn ihr dort etwas kauft, bekommen wir ei­ne kleine Provision. Euch entstehen dadurch keine Nachteile, ihr helft so aber, dass die Seite weiterhin existiert und dafür danke ich euch! :)

     

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