Der HOFFENTLICH letzte Teil.
Wer direkt hier landet, hier die Historie – angefangen vor 4 Jahren
Luftgütesensor (Sensor für Luftgüte) des VW Bus T5 Multivan tauschen
und weiter dann vor ein paar Wochen
Ein weiterer Nachtrag zum Tausch des Luftgütesensors vor ein paar Wochen. Es war ja fast schon zu erwarten, dass ein 25-Euro-China-Sensor das 130-Euro-Pendant von VW nicht ersetzen kann… Ich war anfangs ja recht begeistert, als der Fehler „Kurzschluss nach Masse“ aus den Steuergeräten verschwand, nur um kurz darauf festzustellen, dass nun der Fehler „Unterbrechung/Kurzschluss nach Plus“ auftauchte. Warum ich das nicht gleich gesehen hatte, weiß ich nicht – vermutlich hat es einfach ein paar Sekunden gedauert oder ein Starten des Motors bzw. der Umluft war nötig, um den Fehler zu reproduzieren.
Kurz noch mal, warum ich das eigentlich mache. Die Klimaanlage funktioniert nicht mehr, VCDS zeigt zwar Druck an (je nach Außentemperatur waren es bei meinen Tests zwischen 4 und 5 bar), dieser steigt jedoch nicht, wenn man die Temperatur herunterdreht – und die Luft wird auch nicht gekühlt. Beim Fehlerauslesen kam außerdem eben der bekannte „Kurzschluss nach Masse“ des Luftgütesensors und ein „Steuergerät für Zusatzheizung – kein Signal/Kommunikation“. Tatsächlich durfte ich feststellen, dass der Zuheizer nicht mehr wollte und (da ich den ja mal als Standheizung aufgerüstet hatte) auch ein Starten via Fernbedienung nicht ging. Zuheizer und Klimaanlage gleichzeitig kaputt, kam mir komisch vor.
An der Stelle bereue ich es ein bisschen, dass ich überhaupt wieder mit dem Thema angefangen habe, muss es jetzt aber leider durchziehen. Also drei Dinge gemacht: Im ersten Schritt (am freien Vatertag!) den kompletten Bus auseinandergenommen, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass es auch an einem Lötstellen-/Kabelbruch hinter dem Klimabedienteil liegen kann. Also Verkleidungen von unter dem Lenkrad bis unterm Handschuhfach ab, Radio, Lüftung und Mittelkonsole raus, Bedienteil der Climatronic ab und sämtliche Stecker sichtgeprüft, mit Kontaktspray behandelt und wo möglich, durchgemessen. Das gleiche unter den Sitzen. Dass ich sämtliche Sicherungen in meiner Verzweiflung gezogen und durchpiepst habe, muss ich vermutlich nicht noch erwähnen. Nichts. Alles sieht einwandfrei aus, kein Kabel ungewöhnlich geknickt, beschädigt oder (sichtbar) korrodiert. Alles wieder zusammengebaut, eine Schraube übrig und Vatertag vorbei.
Obwohl ich mir so gut wie sicher war, dass es nichts mit dem Sensor zu tun haben kann, musste ich es trotzdem ausschließen (und wenn ich später in der Werkstatt vorstellig werden wollte, durfte ich denen keine Chance geben, das auf den Sensor zu schieben und ihn zu allererst teuer zu tauschen), Also in den sauren Apfel gebissen und den zum Sensor gehörigen Stecker (1J0972483A) nebst Pins (nennen sich FAKRA) gekauft. Sauteuer und eine Frechheit, für ein Stück Plastik (ohne Pins!) bei VW 20 Euro zu verlangen. Aber hilft ja nichts, der alte war verschmurgelt. Als ich mit solchen Breakout-Kabeln getestet hatte, konnte ich zwar Plus und Minus messen, allerdings habe ich aufgrund fehlenden Oszilloskops kaum Möglichkeiten, den eigentlichen Sensorwert zu messen. Im Nachhinein hätte mir klar sein müssen, dass es nicht am Stecker, sondern am China-Sensor liegt. Egal.
Der Stecker kam also, dazu habe ich Nachbauten der Pins inkl. kurzen Kabeln bestellt, außerdem Lötverbinder und Schrumpfschläuche – natürlich jeweils als Set, was man hat, das hat man! Originalstecker abgezwickt, die Kabel etwas ausgewickelt, abisoliert, in die Lötverbinder gesteckt, sicherheitstechnisch unbedenklich mit dem Feuerzeug im Motorraum hantiert und die Verbinder und Schrumpfschläuche verbunden. Fehler weiterhin da.
Keine Lust mehr. Bei VW angerufen, was der Sensor kostet und – wichtig – welche Teilenummer denn überhaupt für meinen Bus sicher passt. Antwort auf die erste Frage: 154 Euro – natürlich plus Steuer. Auf die zweite: 7E0 907 643. Aufdruck auf meinem China-Sensor: 5QJ 907 643. Aha! Der netten Teiledame von VW dankend abgelehnt und eBay angeworfen. Ein anderer VW-Händler bietet den Sensor für 119,- Euro an; immer noch viel zu teuer, keine Frage, aber ich war zu genervt und hab einfach bestellt.
Parallel versuchte ich, mit dem China-Händler eine Lösung zu finden, wie ich wieder an meine 25 Euro vom nicht passenden/funktionierenden Sensor käme. Nach langem und sehr bemühtem Kümmern des Händlers inkl. Versand eines zweiten Sensors (er war der Meinung, dass der funktionieren muss und der erste vermutlich defekt wäre), bekam ich das Geld auch recht einfach wieder, wenn ich aber meine Zeit und Nerven mit reinrechne, wäre es deutlich günstiger gewesen, gleich das Original zu kaufen. Oder noch besser: Gar keinen. Der VW-Sensor kam nämlich an und funktionierte sofort! Leider brachte mich das wie erwartet bei den Themen Standheizung und Klimaanlage nicht weiter.
Immerhin konnte ich den Bus jetzt zum Klimaservice stellen, die aber „herausfanden“, dass der Kompressor kaputt sei und ich für 900 Euro einen neuen bei ihnen bekommen würde. Auf die Frage, wie sie das herausgefunden hätten: „Wir haben keinen Fehler auslesen können und es fehlt kaum Kältemittel, kann also nur der Kompressor sein.“ Ok.. auch hier habe ich dankend abgelehnt und schau mir das in Ruhe erst mal von unten an, bevor das typische Durchtauschen von teuren Teilen anfängt.
Zusammenfassend also zum Thema Luftgütesensor: Für die Katz. Hätte ich mir auch sparen können und wäre jetzt 150-200 Euro reicher, aber auch um Erfahrung, ein Schrumpfschlauch- und Lötverbinder-Set ärmer ;-)
2 falsche Sensoren bekommen, dann den teuren richtigen. Wenn ich ehrlich bin, werde ich den aber jetzt wieder abstecken und in die Garage legen, bis ich irgendwann denke, ich brauche ihn oder der Bus verkauft wird. Wenn ich assi wäre, könnte ich ihn natürlich auch VW zurückschicken, weil ich deren Preispolitik nicht ganz gutheiße, aber es war ja meine freie Entscheidung, den so teuer zu kaufen… also behalte ich ihn.
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