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Umbau und neue Matratzen: Ikea Malm Familienbett

    Seit mittlerweile über 6 Jahren ist unser treues 2-Meter-70-Bett im nächtlichen Einsatz. Zugegeben frequentieren heute deutlich weniger Kinder das Bett, als das noch zu Beginn der Fall war. An anderer Stelle schon geschrieben, haben wir uns aber so an den Luxus dieser Breite gewöhnt, dass wir aktuell noch nicht darüber nachdenken, zurück zu einem normalen Doppelbett zu gehen.

    Wo kommen wir her?

    Kurzzusammenfassung, was die letzten Jahre über passiert und verbessert wurde:

    2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Update: 2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Geräuschdämmung und Fazit nach 5 Jahren

    Update: Fünf Jahre im selbstgebauten Familienbett auf Basis Ikea Malm

    Wie geht es weiter?

    Jetzt war es an der Zeit, dass dringend neue Matratzen her mussten. Wir entschieden uns – auch aufgrund des Preises, es mit Matratzen (vorerst einmal nur mit zwei Stück) von einem bekannten Hersteller mit viel Fernsehwerbung zu versuchen. Da man sie dort (wie bei vielen anderen übrigens auch) 100 Tage testen und Probe schlafen kann, war das Risiko überschaubar. Bestellt, ein bisschen gewartet und als sie kamen, sie noch zwei Tage auslüften lassen. Sie kommen zusammengerollt in Kartons und laut Hersteller sind sie nach nur wenigen Minuten schlafbereit – man muss sie also nicht mehr 24 oder 48 Stunden liegen lassen. Da sie aber etwas rochen (nicht wirklich chemisch, eher so nach Desinfektion), ließen wir sie trotzdem erst lüften, bevor sie ins Schlafzimmer durften.

    Als die alten Matratzen dann aber vom Bett entfernt waren, fielen ein paar Punkte ins Auge, die verbessert werden mussten. Zum Einen lagen meine Schaumstoffstreifen, die ich zum Dämmen der Geräusche unter die Roste gelegt hatte (siehe hier), bunt verteilt unter dem Bett in den Schubladen, zum Anderen hatte ich einen bestimmten Umbauplan schon seit Jahren im Hinterkopf, weil das immer wieder in den Kommentaren auftauchte:

    Der Umbau der Seitenteile.

    Aktuell hatte ich ja auf beiden Seiten des Bettes je zwei Seitenbalken befestigt, mit dem Problem, dass man damit die Mittelbalken neu ausrichten und verschrauben musste – das wiederum schafft etwas Instabilität, weil Ikea-Möbel nun mal.. naja, sagen wir es, wie es ist.. zum großen Teil aus Pappe sind. Der Plan war also, auf der äußeren Seiten des Doppelbettes nur ein Seitenteil zu belassen, dafür auf der Einzelbett-Seite die drei verbleibenden.

    Durch den Umbau des Doppelbetts kommt der Mittelbalken wieder in seine ursprüngliche Verschraubung und hält damit deutlich fester. Der kleine Nachteil: Wenn man das wie ich im zweiten Anlauf macht, muss man nun natürlich den zweiten Mittelbalken erneut versetzen und eines der zwei Seitenteile von links nach rechts nehmen – man bekommt also eine ganze Reihe zusätzlicher Löcher. Das störte mich aber nicht groß, die Bastelfreude überwog da. Es konnte also losgehen.

    Noch schnell in der Familie gefragt, wer an diesem Samstag Lust hätte, mitzuhelfen und immerhin ein Kind erklärte sich bereit, als ich ihm erlaubte, davon dann ein Zeitraffervideo zu machen.

    Los geht‘s. Seitenteil entfernen und Mittelbalken versetzen.

    Nachdem Matratzen, Schoner, Roste, Schubladen und mein gebasteltes Dämm-Material weggeräumt waren, haben wir das ganze erst mal bildlich durchgespielt und waren anschließend relativ sicher, dass es so klappen könnte.

    Also zuerst das Stahlprofil, auf dem der Rost auf den Außenseiten aufliegt, am inneren der zwei Seitenteile am Doppelbett entfernt. Anschließend das ganze Seitenteil, sodass diese Seite schon mal wieder wie original aussah. Stahlprofil natürlich wieder an das nun einzelne Seitenteil schrauben.

    Den Mittelbalken zu versetzen war ebenfalls recht einfach, weil wir hier ja wieder zurück auf die ursprünglichen Befestigungen gingen und die Balkenschuhe nur umschrauben mussten. Bei der Gelegenheit kamen auch die später hinzugefügten Stützen wieder weg, da sie nun überflüssig wurden. Die einfachen zwei Schritte des Umbaus waren damit erledigt.

    Wer sich fragt, warum hier auf dem Bild schon drei Seitenteile quer auf dem Bett liegen: Ich hatte noch welche im Keller, weil ich mal ein gebrauchtes Bett günstig zum Basteln bekam – ich war am Überlegen, ob ich damit nun etwas stabilisieren könnte. Wurde dann aber nichts draus und die Teile sind wieder im Keller.

    Drei Seitenteile auf eine Seite.

    Die Befestigung von drei Seitenteilen war jetzt schon ein bisschen spannender und anspruchsvoller. Ich entschied mich, das nicht per Winkel o.ä. von unten zu machen, von seitlich ging es ebenfalls nicht (zumindest nicht beim mittleren der drei Teile, weil da einfach der Platz nicht reicht). Die vermeintlich sauberste Lösung schien, in die Bretter von Kopf- und Fußende passende Dübellöcher zu bohren und auch die original verwendeten Metallverbinder (tut mir leid, ich hab keinerlei Ahnung, wie die heißen könnten) weiter zu verwenden. Um die Löcher einigermaßen passend zu bohren, haben wir uns anhand der Seitenteile eine einfache Schablone gemacht: Einfach ein Blatt Papier passend an das Seitenteil legen und mit einem Bleistift darüberfahren.

    Beim Bohren wieder extrem vorsichtig sein! Die oberen zwei Löcher bohren sich noch in echtes (?) Holz, die unteren zwei nur durch die Pappschicht und man schlägt mit zu viel Druck da schnell hinten durch! Dementsprechend wenig werden die unteren Dübel auch halten, ich hatte mich aber entschlossen, die Löcher trotzdem zu bohren und den Dübel einzuleimen – und wenn es nur als ein bisschen mehr Stütze dient. Das eigentliche Seitenteil wird wahrscheinlich zu 90% von den oberen zwei Dübeln gehalten.

    Den zweiten Metallverbinder kann man aufgrund des Loches beim mittleren Seitenteil nicht befestigen – beim dritten, inneren Seitenteil geht es dann wieder. Um besser Arbeiten zu können, haben wir das Brett am Fussende abgenommen. Man kann dann das zweite Seitenteil in die gerade gebohrten und mit Dübeln versehenen Löcher stecken und mittels Inbusschlüssel den Metallverbinder anziehen. Hält.

    Das dritte Seitenteil wird am Kopfende analog befestigt. Also Schablone ankleben, vorsichtig bohren, Dübel und Metallverbinder rein, ggf. leimen, Metallverbinder anziehen, fertig! Vorne am Fussende hatten wir die Seitenteile derweil abgestützt, damit wir sie einigermaßen gerade anbringen konnten. Jetzt das gleiche am Fussende… Oder auch nicht!

    Denkfehler.

    Ich hatte nämlich nicht bedacht, dass man zwar am Kopfende die drei Seitenteile problemlos nacheinander befestigen und auch die Metallverbinder festziehen kann, das ganze ja aber auf der anderen Seite nicht geht: Sobald man das erste Seitenteil (das äußere) festgezogen hat, bekommt man die mit Dübeln bestückten anderen nicht mehr angesetzt. Man muss also alle drei Teile gleichzeitig einsetzen – oder besser gesagt – das Brett am Fussende gleichzeitig auf die Dübel und Metallverbinder stecken. Daraus folgt aber das Problem, dass man die Verbinder des äußeren und mittleren Seitenteils nicht mehr festziehen kann. Versteht das irgendjemand? Ich google jetzt glaub zuerst mal, wie die Dinger heißen!

    So, noch mal. Die Verbinder nennen sich wohl Radschloss oder Korpusverbinder und sie sehen so aus:

    Wie alles, gibt es die natürlich auch bei Amazon, dort kann man sie noch mal genauer anschauen, wer das will. Das Problem, das ich oben stümperhaft versucht habe, zu erklären: Sobald die Seitenteile mittels Dübel am Brett des Fussendes befestigt sind, kommt man an diese Korpusverbinder nicht mehr ran, um sie festzuziehen. Man muss von unten versuchen, durch den schmalen Spalt zu kommen, idealerweise mit einem gewinkelten Inbus.. siehe weißer Pfeil und man stelle sich vor, dass ein Brett davor ist.

    Wohl dem, der ein Kind mit schlanken Händen und eine solche Mini-Ratsche unten im kalten Keller hat (also, das Werkzeug im Keller, das Kind darf bei uns normalen Menschen oben wohnen). Tatsächlich passte die kleine Ratsche mit viel Geduld (meines Sohnes) und einem passenden Bit gerade so in die Verbinder und er konnte sie alle festziehen.

    Geschafft!

    Nun musste wieder ein Mittelbalken versetzt werden, also kurz gemessen, verschoben, testweise auch einen Rost reingelegt und nachdem wir relativ sicher waren, dass es so passen würde, wieder sehr vorsichtig gebohrt und die Balkenschuhe versetzt verschraubt.

    Statt jetzt Roste und Matratzen wieder aufs Bett zu packen und Feierabend zu machen, haben wir uns noch eine neue Geräuschdämmung überlegt. Bei unseren günstigen Lattenrosten scheinen die Geräusche vor allem durch die Reibung auf den seitlichen Profilen und den Mittelbalken her zu rühren. Nachdem die letzte Dämmung nicht sonderlich gut hielt, kamen dieses Mal nun noch doppelseitiges Klebeband und Teppichstreifen zum Einsatz:

    Jetzt aber Roste drauf! Es sieht seeehr gut und fast schon wieder wie ein Bett aus, also noch schnell die Matratzenschoner, Matratzen und Schubladen zurück an ihren Platz.

    Die ganze Umbauaktion hat dann doch länger gedauert, als gedacht. Wobei man auch sagen muss, dass die meiste Zeit für das Aus- und Einräumen, sowie für das Putzen (wenn man schon mal überall dran kommt) drauf ging. Aus der ursprünglich angedachten Stunde wurden dann doch ein paar mehr, trotzdem sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sind der Meinung, dass es den Aufwand wert war. Die drei Seitenteile sind sehr stabil, ich kann problemlos darüber balancieren, ohne dass es knarzt. Aktuell halten sie tatsächlich nur über die Dübel und Korpusverbinder, wir haben nicht, wie beim ersten Bau, noch Stahlplatten von unten verschraubt. Wenn ich. hier auch wieder ehrlich bin, haben wir das aber nur nicht gemacht, weil wir es bis ganz zum Schluss vergessen hatten und dann nicht noch mal die Schubladen wegräumen wollten ;-)

    Probeschlafen.

    Nach den ersten paar Nächten im neu umgebauten Bett kann ich heute bestätigen, dass es viel ruhiger ist und sich insgesamt stabiler anfühlt – mag bestimmt auch an den neuen Matratzen liegen, in die man nicht mehr so weit einsinkt, wie in die (ur)alten, die davor auf dem Bett lagen. Man hat jetzt auf der einen Seite eine schön breite Auflagefläche für Bücher und Getränke, auf der anderen dafür aber so gut wie keine.

    Fazit also: Es hat sich wieder mal gelohnt, das Projekt auch nach all den Jahren noch mal frisch anzugehen. Im Nachhinein hätte ich es gleich so machen sollen, aber im Nachhinein ist man wahrscheinlich immer ein bisschen klüger. Wer das Glück hat, jetzt zu starten, dem empfehle ich diese Vorgehen.

    Ich kopiere mal noch die Einkaufsliste von vor sechs Jahren, wen es interessiert:

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