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Reserveradhalter beim VW Caddy (und T5) nachrüsten

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    Osterwochenende genutzt und endlich den lange vermissten Reserveradhalter an den Caddy geschraubt.

    Kurz, wie es dazu kam

    Unser Caddy hat von Hause aus kein Ersatzrad, sondern einen kleinen Kompressor und Reifendichtmittel an Bord. Ich hatte mir da lange keine Gedanken darüber gemacht, ob das so ein großer Nachteil wäre, hatte dann aber beim winterlichen Reifenwechseln ein Erlebnis, dass mich zum Nachdenken brachte. Ich wollte nach dem Reifenaufziehen noch schnell den Luftdruck prüfen und war sowohl zu faul, um im Keller den richtigen Kompressor zu holen und hochzuschleppen, als auch zu geizig, um deswegen das Auto anzuwerfen und die Luft an der Tankstelle zu prüfen.

    Also kurz den kleinen Notkompressor rausgeholt und angeschlossen. Joa, ok, könnte man 0,3bar auffüllen. Gestartet, er lief auch kurz, um dann von gequältem Pumpen auf einen Schlag (und ich glaube auch, mit einem Schlag) in leichtläufiges Hochdrehen zu wechseln. Erster Gedanke war, dass der Schlauch von Ventil gerutscht sein musste, es stellte sich aber schnell heraus, dass der Kompressor hin war. Im Nachgang hatte ich ihn aufgeschraubt (leider keine Bilder) und man sah, dass die Mechanik gebrochen war. Der oben verlinkte ist übrigens nicht der, der bei uns im Caddy lag. Das verlinkte Set ist ganz gut bewertet, deshalb will ich da nicht alle kleinen Kompressoren über einen Kamm scheren!

    Soweit in dieser Situation war es ja auch nicht schlimm, ich bin dann eben doch zur Tanke gefahren (jaja, für den Keller war ich noch immer zu faul) und hab das bisschen fehlende Luft nachgefüllt. Ich musste mir dann aber unvermeidlich vorstellen, wie das ganze am Rande einer französischen Autobahn während der Urlaubsfahrt ausgesehen hätte. Vermutlich Pannendienst anrufen und warten, das wäre das sinnvollste.

    Es musste also eine bessere Lösung her. Kurzer Blick unters Auto, es existiert zwar ein Blech, in das die Halterung eingehängt werden kann, das war es aber auch schon. Entsprechende Original-Teile zur Nachrüstung finden sich Zuhauf im Internet, ich entschied mich für ein Komplettset, das auf eBay von einem VW-Händler angeboten wurde. Wer sein Glück bei Amazon versuchen möchte, kann das mit der Teilenummer 2K0801903 tun.

    Im Paket befindet sich der Haltebügel, zwei Schrauben, ein Splint, zwei Metallhülsen und zwei Gummihülsen. Und beim ersten Betrachten habe ich keine Ahnung, was ich mit den Hülsen anfangen soll, es wird ja aber seine Richtigkeit haben, dass die dabei sind. Spoiler: Evtl. kann man sich die sparen, mehr dazu später.

    Bestandsaufnahme

    Das Halteblech, das immerhin schon werksseitig verbaut ist

    Jetzt erst mal den regenfreien Tag ausnutzen und den Caddy auf die Rampen gefahren. Die Dinger liegen 99% der Zeit in der Garage rum und nerven mich. Wenn man sie dann aber mal braucht, ist man wieder froh, dass man sie nicht schon lange weggeworfen oder verkauft hat.

    Hätte ich beim Kauf damals etwas weiter gedacht, wären es gleich welche aus Kunststoff geworden, die man auch zum Ausgleichen nutzen kann, wenn man im Bus oder Wohnwagen schlafen möchte. Das würde zwar mit meinen Metalldingern auch klappen, allerdings sind die so große und unhandlich, dass man die nicht wirklich im Auto mitführen möchte. Man (ich) möchte sie ja nicht mal gern in der Garage haben. Der Nachteil der Größe ist aber auch wieder ein Vorteil, weil man so eben deutlich mehr Platz in der Höhe hat, als mit den verhältnismäßig kleinen Kunststoffdingern.

    Der Blick unters Auto offenbart also das Halteblech (ziemlich genau in der Mitte des Bildes hier), das zwar nicht wirklich stabil aussieht, aber bestimmt lange halten wird… VW denkt sich ja bestimmt was bei der Sache… Außerdem sehe ich einen angerosteten Endtopf, der aber noch dicht zu sein scheint, also schnell wieder aus der Erinnerung verdrängen, bis es soweit ist.

    Noch mal ein Blick auf die mitgelieferten Teile werfen. Die zwei Schrauben unterscheiden sich in der Art, dass eine „ganz normale“ ist, die andere an der Spitze aber etwas dünner und statt des Gewindes eine Metallfeder hat. Das hat als Grund, damit die Schraube nicht ganz herausgedreht werden kann, wenn sie einmal mit der Spitze ins Loch gesteckt wurde. Das muss man jetzt an diese Stelle bedenken – ich hatte das nämlich nicht bedacht und die Schraube direkt ins Gewinde gerammt. Es sollte bei mir kein Problem werden, trotzdem macht es Sinn, zuerst die normale Schraube zu nehmen, die man im Zweifel wieder schnell und einfach herausdrehen kann.

    Ich beschreibe jetzt erst mal, wie ich es gemacht habe und dann, wie es besser wäre ;)

    Der Einbau

    Im Prinzip ist es schnell erledigt, einfach den Spannbügel in das Blech einhängen, den Splint hineinschieben und an einer Seite (nach Möglichkeit der richtigen) nach unten biegen. Man tut sich etwas leichter, wenn man das andere Ende des Spannbügels mit einer Kiste oder einem anderen Abstandshalter vom Boden abstützt. Geht aber auch freihändig einigermaßen. Ich überlegte mir noch, ob ich den Splint zusätzlich mit etwas Klebeband ans Blech pappen sollte, weil es sonst vielleicht klappert. Mangels Klebeband habe ich das aber an der Stelle gelassen und kann ich gegebenenfalls immer noch nachholen, sollten Geräusche auffallen.

    Bei T5 hat das Halteblech bzw. der Spannbügel übrigens vier statt zwei Löcher und man muss je nach Reifenbreite schauen, welche Löcher passen. Man stellt hierüber also praktisch den Abstand zwischen Fahrzeugboden und Spannbügel ein. Deshalb bietet sich hier also an, den Splint zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu biegen, sondern zuerst einen Reifen probeweise reinzulegen. Hier beim Caddy stellt sich die Frage nicht, also einfach Haltebügel ran, Splint rein, Ende umbiegen (geht mit einer Kombizange butterweich).

    Ran…
    …rein…
    …rum.

    Jetzt kommt der Reifen drauf. Je nach Größe und Gewicht kann das etwas schwieriger und unhandlich werden, mit den schmalen 195er-Reifen unseres Caddys und der Stahlfelge ging das aber ganz gut. Ich hatte mir vorsorglich den Wagenheber druntergestellt, wobei das nicht nötig gewesen wäre. Zum geschickteren Verschieben des Reifens ist es aber auf jeden Fall ratsam, irgendetwas unter den Bügel zu klemmen. Bei mir passte ein umgedrehter Eimer perfekt. Hier auf den Bildern noch mit Wagenheber:

    So sieht es beim T5 aus, der Karabiner ist übrigens die schweizsichere Bremsseilbefestigung für den Wohnwagen!

    Weiter geht’s, die „Spezialschraube“ war ja schon länger angesetzt, d.h. ich konnte den Spannbügel an diese einhängen und die die normale Schraube noch eindrehen. Zum Einhängen muss man den Bügel einfach mit dem größeren Loch über den Schraubenkopf schieben und dann etwas auf die Seite drücken, dann rutscht die Schraube in das kleinere Loch und es hängt schon mal relativ sicher.

    Die spezielle Schraube kommt übrigens, wenn man hinter dem Auto steht, ins linke Loch (Fahrerseite), die normale ins rechte.

    Jetzt mein Fehler: Als ich munter beim Schrauben bin, fallen mir wieder die zwei Hülsen und die Gummitüllen ein… wo können die wohl hinkommen? Zum Glück steht hier ja noch der Bus, der den Halter ab Werk drin hat, also direkt mal nachschauen. Ach schei.., wie ich es schon befürchtet hatte und wie es natürlich auch logisch ist, sollten die VOR dem Einschrauben aufs Gewinde.

    Ok, die Schraube mit der Feder ignoriere ich jetzt einfach mal und mache weiter, als wäre nichts gewesen. Die rechte, normale, Schraube also wieder raus und Gummitülle plus Metallhülse dazwischen rein. Es sah dann so aus:

    Schrauben festziehen und dabei wird mir klar, dass es so nicht gehen kann. Die normale kann ich zwar fest anziehen, weil sie ja am Abstandshalter aufliegt, die ohne diesen aber logischerweise nicht. Während ich noch darüber nachdenke, mit welcher kleinen Zange ich jetzt wohl die Feder zusammendrücken und die Schraube herausziehen könne, drücke ich mich am Reifen unter dem Auto hervor und nicht ich rutsche hervor, sondern der Reifen rutscht weg. Mein Glück scheint also, dass der schmale 195er eh nicht mit den Abstandshülsen hält, der Abstand ist zu groß. Falls jemand vor dem Problem steht, dass er diese Schraube unbedingt wieder herausbekommen muss: Ich hatte mir ein bisschen überlegt, dass es vielleicht gehen könnte, wenn man starkes Panzertape um die Feder wickelt und sie damit flach genug andrücken kann, damit die Schraube wieder aus dem Loch rutscht. Hier habe ich aber nicht weiter experimentiert, weil es ja zu meinem Glück so weiterging.

    Wieder raus mit der Hülse und tatsächlich: Wenn ich beide Schrauben voll anziehe, hält der Reifen bombenfest, die Felge berührt aber nirgends. Kurz überlege ich, was wohl passiert, wenn die Luft komplett aus dem Reifen weicht und dieser deshalb nicht mehr richtig festklemmt, ich verwerfe den Gedanken aber, da rundherum Haltebleche sind, die den Reifen auch nicht herauslassen würden, wenn er etwas Spiel bekäme.

     

    Was nun noch zu tun ist

    Der Reifen liegt zwar schön drin, allerdings macht es andersrum mehr Sinn. Wenn das Ventil unten ist, im Idealfall unten/hinten, kommt man zum Luftdruckprüfen leichter hin. Und, was eine kurze Recherche im Netz zeigte, vergammeln die Schrauben wohl recht schnell und es gibt nicht nur ein paar Fälle, bei denen die Bolzen abgeflext werden mussten, um ans Ersatzrad zu kommen. Das will man vermutlich auch nicht unbedingt erst im Pannenfall herausfinden.

    Also die Serienerinnerung ins Handy getippt und ab sofort werden die Schrauben alle 6 Monate eingesprüht. Ich hatte aus einer anderen Aktion noch ein Kriechöl im Keller stehen und das mal bei Bus und Caddy jetzt auf die Gewinde gesprüht. Wahrscheinlich ist es besser, die Schrauben noch mal möglichst weit herauszudrehen und etwas Keramikpaste oder Kupferpaste zu verwenden. Was mir auch noch nicht ganz klar ist, ob man auch Schraubensicherung verwenden sollte. Ich für meinen Teil schau die nächsten Wochen jetzt mal regelmäßig unter die Autos, ob sich etwas lösen sollte. Ich gehe aber eigentlich nicht davon aus, da ich das Rad beim T5 definitiv schon vor Jahren unten hatte und damals keine Schraubensicherung verwendete. Und aktuell hält es noch.

    Es bleibt am Schluss noch der Hinweis (neben dem allgemeinen Hinweis, dass man sauber und ordentlich schaffen sollte – keiner will vermutlich irgendwo ein Ersatzrad auf der Straße verlieren), dass man nun auch noch einen Wagenheber und einen Radschraubenschlüssel braucht. Zumindest bei uns wurde das auch im Bordwerkzeug weggespart.

    Ich habe mich für einen günstigen Scherenwagenheber wie diesen hier im Set mit dem passenden Radmutterschlüssel entschieden. Der Vorteil hier ist (das wusste ich vorher aber nicht), dass er beim Caddy im Kofferraum hinten rechts unter die Verkleidung passt.

     

     

     

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