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Update: Fünf Jahre im selbstgebauten Familienbett auf Basis Ikea Malm

    Hier einmal ein Zwischenfazit nach nun mittlerweile fünf Jahren in unserem geliebten Familienbett (also, wir waren jetzt nicht nonstop fünf Jahre im Familienbett – zwischendrin mussten wir auch arbeiten, in den Kindergarten, zur Schule und ab und zu auch etwas essen): Das war eine der besten Entscheidungen, die wir möbeltechnisch je getroffen haben. Wenn jemand Interesse am ursprünglichen Artikel und / oder am ersten Update hat, der darf sehr gerne hier durch die folgenden Artikel lesen, als ganz kurze Zusammenfassung hier aber erwähnt:

    Wir hatten das Bett mit dieser Einkaufsliste als Basis gebaut:

    Im Grunde könnte man sagen, man baut die Betten komplett auf, stellt sie nebeneinander und entfernt dann die inneren Rahmenteile, sodass ein einziger, großer Rahmen entsteht. Das macht so natürlich wenig Sinn (man muss das nicht vorher schon komplett aufbauen, damit man es wieder zu Teilen abbaut) und es kommen schon noch ein paar Dinge dazu, im Prinzip ist das aber der Grundgedanke.

    Ausführlicher hier in den verlinkten zwei Beiträgen:

    Erster Beitrag – 2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Am Anfang hat man ein Kind, das auch noch als Baby zur Welt kommt und kaum Platz braucht. Schon nach den ersten Monaten wundert man sich aber dann doch, wieviel Fläche so ein kleines Ding einnehmen kann. Trotzdem reicht die Breite eines normalen Doppelbetts locker aus, um den Nachwuchs in die Mitte zu nehmen und ich will denjenigen kennenlernen, der behauptet, es wäre nicht super kuschelig mit einem Baby.

    So, dann kommt Kind Nummer zwei ins Spiel und es ist immer noch kuschelig, spätestens jetzt wird es aber etwas enger. Wenn die zwei dann mal älter als ein Jahr sind, bleiben einem als Vater oftmals noch 20cm Streifen am Rand des Bettes. Und dann – zack – das Dritte. Man hat jetzt die Wahl,

    • die Kinder dazu zu zwingen, in ihren eigenen Betten durchzuschlafen und das auch nachts durchzusetzen,
    • nachts auszuziehen und in einem der jetzt freien Betten zu schlafen,
    • oder auf den verbliebenen 10cm weiterzuschlafen in der ständigen Angst, herauszufallen.

    In allen drei Fällen ist man in dem Moment erst mal wach und der Blick auf den Wecker sagt vorher, dass er in 2 Stunden klingeln wird. Also wollen wir mal etwas probieren, was ich an anderer Stelle schon schon gelesen hatte: Ein Familienbett in Überbreite.

    2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Zweiter Beitrag – Update: 2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Vor stark anderthalb Jahren hatte ich ja unser Familienbett gebaut und im Laufe der Zeit ein paar Kleinigkeiten festgestellt, die ich ändern musste. Der größte Punkt, den ich aber (noch) nicht geändert habe: Direkt nach dem Umbau habe ich mich gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, drei Seitenteile an eine Seite zu schrauben und an der anderen Seite nur das originale Teil, das unverändert bleiben würde. Somit würde man sich das Versetzen des Mittelbalkens und damit zusätzlich Löcher im dünnen Ikea-Holz sparen. Wenn ich mir die Kommentare des ersten Berichts anschaue, dann weiß ich, dass die Entscheidung damals besser gewesen wäre… und ein bisschen neidisch auf die anderen Umbauten bin ich schon ;-)

    Update: 2,70m breites Familienbett auf Basis von Ikea Malm bauen

    Soviel zur Vorgeschichte, nun also erneut ein kleines Update, wie unsere Erfahrungen waren, was wir vielleicht anders machen würden und was so passiert ist.

    Brauchen wir nach den fünf Jahren immer noch ein Familienbett?

    Ein ganz klares JA. Selbstverständlich ist uns sehr wohl bewusst, dass dies reiner Luxus ist, den sich nicht jeder in das Schlafzimmer stellen kann. Damit meine ich weniger finanzielle Gründe, sondern viel mehr schlicht ein eventuelles Platzproblem. Und auch wir hätten in der kleinen Wohnung vor unserem Umzug niemals den Platz für ein fast 3 Meter breites Möbelstück gehabt (beziehungsweise wäre dann wahrscheinlich das Schlafzimmer eben bis zum Rand voll gewesen). Aktuell haben wir ihn aber und genießen das auch sehr. Aufgrund des fortschreitenden Alters der Kinder gibt es momentan quasi keine Situation mehr, in der tatsächlich alle fünf Menschen in dem Bett liegen und schlafen wollen. Der Regelfall ist eher, dass wenn, dann nachts nur noch die Kleine kommt, das heißt in einer normalen Nacht ohne kränkelnde Kinder liegen wir zu zweit oder maximal zu dritt im Bett. Wobei ich jetzt am Ende des Winters drei gesunde Kinder eher fast nicht als Normalzustand bezeichnen würde… aber toi toi toi, der Frühling naht und alles wird besser!

    „Kranke Kinder“ ist aber vielleicht ein gutes Stichwort, denn dafür ist das Bett natürlich weiterhin top und ein fiebriges Kind hat zwischendrin immer noch Platz. Aber auch, wenn man „nur“ zu dritt drin liegt, spielt das große Bett weiterhin seine Vorteile aus. Kurz zusammengefasst, wir wollen es wirklich nicht mehr missen.

    Gibt es noch Verbesserungspotential?

    Auch hier ein „Ja“. Über die Jahre haben wir deshalb immer wieder mal kleinere Änderungen vorgenommen, angefangen damals mit den Stützen der Mittelbalken (wie im ersten Update ein bisschen genauer beschrieben). Wir hatten das Problem (und wenn ich die Mails und Kommentare dazu lese, sind wir da nicht alleine), dass die Balkenbefestigungen nach dem Versetzen und verschrauben an den dünnen Ikea-Brettern nicht dauerhaft stabil bleiben. Das Material ist einfach zu dünn, wenn man nicht die originalen Aufnahmen nimmt und ich glaube auch, dass man da eher von Pappe, als von Holz reden muss.

    Die wahrscheinlich beste Lösung dazu ist hier die, die auch ein paar von euch gemacht hatten: Nicht auf jeder Seite des Bettes zwei Seitenteile zusammenschrauben, sondern auf einer Seite drei und auf der anderen Seite nur ein Teil. Wichtig ist dabei, dass man die drei Teile nicht an einer Seite des Doppelbetts anbringt, sondern an der der Einzelbettes. Dadurch muss der Mittelbalken des Doppelbettes nicht versetzt werden und bleibt in den originalen – stabilen –  Bohrlöchern. Ich wollte genau das mal nachbauen, da aber die Balken nach dem Abstützen seit mittlerweile über drei Jahren stabil halten, hatte ich da noch nicht genug Motivation dazu.

    (Nachtrag: Mittlerweile ist ein weiteres Jahr oder vielleicht auch zwei vergangen und wir haben das Bett jetzt genau so umgebaut, wie zuvor beschrieben. Näheres am Ende des Artikels oder direkt hier: https://vanclan.de/2024/10/18/umbau-und-neue-matratzen-ikea-malm-familienbett)

    Weiteres Verbesserungspotential beziehungsweise was mir negativ auffiel ist, dass das Bett gefühlt immer lauter wurde. Am Anfang war es nur ein ächzen und quietschen bei starken Bewegungen, mit der Zeit reichte aber schon ein bloßes Umdrehen oder hineinschleichen der Tochter, dass nervige Geräusche entstanden. Und aus den Kommentaren geht hervor, dass wir mit den Geräuschproblemen ebenfalls wohl nicht alleine sind. Deshalb geht es an die…

    Geräuschdämmung

    Wir haben die Osterfeiertage zur Verbesserung der Nachtruhe genutzt und siehe da – es hat offenbar tatsächlich funktioniert. Zu allererst weg mit den Matratzen und -schonern. Anschließend hatte ich etwas an den Roll-Rosten gerüttelt und dabei zweierlei Dinge bemerkt. Zum einen macht das Kratzen, also das Hin- und Herrutschen der Latten auf dem Untergrund ein bisschen Geräusche, zum anderen aber – viel deutlicher – das Kopfende des Bettes. Die sehr große (und hohle) Platte am Kopfende berührte eine dahinter verborgene Steckdose in der Wand zwar nur ganz leicht, bot damit aber auch bei kleinsten Bewegungen einen sehr großen Resonanzkörper. Die erste Lösung war deshalb nach dem Entdecken der Ursache schnell und einfach umgesetzt: Das Kopfende des Bettes ein paar Millimeter weg von der Wand schieben, fertig!

    Für das Problem mit den Lattenrosten und deren Reiben auf dem Untergrund zog ich mich in den Keller zurück, suchte ich in der dort befindlichen Restekiste und fand als passende Idee einen alten Badvorleger (bis auf die Farbe ziemlich identisch mit diesem hier) aus solch geschäumten Gummi. Dieser war schon lange nicht mehr schön, weil man (und mit „man“ meine ich „Kind“) das geschäumte Gummi so prima abknibbeln kann und er hatte eigentlich keine richtige Funkion mehr – klar, er lag ja auch in der Restekiste.

    Also kurzerhand in lange Streifen geschnitten und die Quer-Balken (oder eher Längs-Balken?) und Seitenschienen damit großzügig ausgekleidet. An den äußeren Seitenauflagen reichten einzelne Streifen, die ich so in den Winkel gelegt habe, dass die Latten nach außen und unten kein Metall mehr berühren. Man sieht es hoffentlich einigermaßen auf den Bildern. Man könnte auch viele kleine Streifen in der Breite der Latten schneiden und nur die kurzen Stücke an die Kanten des Rosts kleben – ganz ehrlich war mir das aber zu aufwendig und ich entschied mich lieber für die langen Streifen. Sollte das Material knapp sein, kann man darüber aber nachdenken.

    Für die zwei Mittelbalken hatte ich zuerst je einen breiten Streifen unter den Rost gelegt, allerdings stellte sich heraus, dass es weiterhin Geräusche gab, die ich auf die Berührung der Latten untereinander schob. Also noch mal unzählige kleine Stücke der Matte geschnitten (jetzt eben doch…), unter den Latten platziert und dazwischen eingeklemmt. Auf den Fotos erkennt man das nicht so richtig, ich habe praktisch die Ende des Streifens jeweils rechts und links unter die Latten geklemmt und den Mittelteil etwas hochgezogen.

    Etwa so, wenn das hier die Matte ist _ _ _ _ _ _ _ _ dann habe ich die so geformt _ _ _ / \ _ _ _ und festgeklemmt.

    Tatsächlich ist seit dem Ruhe. Ich bin gespannt, ob sich das wieder freiwackelt oder ob es dauerhaft hält.

    Auch hier wieder eine Anmerkung aus der Zukunft: Die Gummimatte habe ich später dann durch Teppich ersetzt. Wir hatten das Problem, das gerade die kleinen Stückchen sich immer wieder freigearbeitet haben und dann unter dem Bett lagen. Dementsprechend waren dann wieder Geräusche da.

    Ansonsten gab es keine Updates, wenn ich mich recht erinnere… irgendwann kamen noch diese Schubladen dazu und wenn ich das Bett neu bauen würde, würde ich die gleich mitbestellen, weil sie schon ziemlich geschickt sind. Allerdings muss man bedenken, dass dann zu der Breite von 1,80m plus 0,90m plus Rand auch noch mal links und rechts ein halber Meter Platzbedarf für die ausgezogenen Schubladen dazu kommen, man sollte also gut 4m Platz in der Breite für das Bett berücksichtigen.

    Ach so, da immer wieder Fragen zu den Balkenschuhen kamen: Mittlerweile sind findige Amazonverkäufer auf die Idee gekommen, die originalen zu verkaufen. Wem es also zu aufwändig ist, im örtlichen Ikea nachzufragen oder wer – wie ich anfangs – da nicht richtig weiterkommt, kann die auch dort bestellen, wenn es einem die 15 Euro wert sind.

    Das soll es bis dahin gewesen sein. Viel Spass beim Nachbauen, viel Erfolg und geruhsame Nächte! :)

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    Update (schon wieder)! Wie jetzt an ein paar Stellen im Text nachgearbeitet und hier und da mal erwähnt, sind weitere anderthalb Jahre vergangen und wir haben uns endlich an den Umbau auf drei Seitenteile gewagt. In dem Zuge gab es auch die dringend nötigen neuen Matratzen und seit der ersten Woche darauf schlafen wir NOCH besser im Familienbett. Außerdem haben wir den Umbau dieses Mal – auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder ;-) – als Zeitraffervideo festgehalten.

    Umbau und neue Matratzen: Ikea Malm Familienbett

    Hier das Zeitraffervideo: