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Fette Sache: Berg (wieder) besiegt

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    Was ne schöne Überschrift! So, nun eine ausführlichere Zusammenfassung der letzten Karosseriearbeiten. Ich hatte ja schon darüber geschrieben, wie ich die alte Fugenmasse loswurde: Teppichmesser und Dremel-Stahlbürste. Nachdem die Fuge schnell schön blank war, stellte der neu entdeckte Rost unter der Beplankung ein größeres Problem dar. Aber auch hier war mit Geduld, Spucke und Reinigungsscheibe der Rost bald Geschichte. Als alles blank war, kam lecker Rostumwandler (Fertan) in alle Ritzen und auf sämtliche unlackierte Stellen, um über Nacht einzuwirken. Das traumhafte Wetter machte es möglich, den Bus mal stehen zu lassen und dem Moped eine Ausfahrt zu gönnen.

    Mit Sikaflex bearbeitete FugeAm Tag darauf ging es direkt zurück in die Garage (die dank Wohnungswechsel nun dummerweise 40 km entfernt liegt) und ans Weiterbehandeln der Fugen. Den überschüssigen Rostumwandler kann man mit destilliertem Wasser, eingefüllt in eine alte Fensterputzmittelflasche, leicht wegspritzen. Nach dem Trocknen wurde außenrum alles schön sauber abgeklebt (denn Insider wissen: Abkleben ist der wichtigste Arbeitsschritt – Gruß ans Wohnungsrenovierungsteam!) und die erste Schicht Zinkspray kam drauf. Warum Zink? Weil ich mir dachte, schaden kann’s nicht und es war halt da. Das gesprühte Zink trocknet recht schnell und die nächste Schicht mit Rostgrundierung konnte gleich im Anschluss aufgebracht werden. Als schließlich diese trocken war, kam Sikaflex (Karosseriedichtmasse) in die Fugen, die sich im Prinzip wie Silikon verarbeiten lässt. Mit einem rundgeschliffenen Holzstück war der überschüssige Kleber schnell, sauber und schön abgezogen. Nach Entfernen des Klebebandes sah der Bus dann schon wieder deutlich besser aus und war vor allem wieder dicht.

    Der Bus war zu diesem Zeitpunkt noch immer komplett leer und ich machte mich auf die Suche nach passendem Hohlraumschutz, damit der Rost von innen keine Chance mehr haben soll, sich auszubreiten. Aufgrund diverser Foreneinträge leicht voreingenommen landete ich schließlich bei Mike Sanders – genau da, wo ich schon zu allererst bestellen wollte. Der recht happige Preis (170,- Flocken) hielt mich noch etwa eine Woche von einer Bestellung ab, bis ich dann vor dem für mich langen, ersten Maiwochenende, auf „Bestellung senden“ klickte. Da keinerlei Rückmeldung kam, ob denn meine Daten angekommen wären, schickte ich am darauf folgenden Werktag eine Mail hinterher, worauf mir Mike persönlich antwortete, dass alles auf Weg sei. Mike Sander, der Godfather of Flüssigfett, persönlich!

    Zum Wochenende war dann tatsächlich alles da und ich konnte mich zwecks Erhitzung des noch festen Fetts in der Küche meiner Schwester (sehr garagennah) ausbreiten. Das benötigte Thermometer (muss bis 120°C reichen) lieh Kumpel C., den Trichter zum Umfüllen in die Spritzbecherpistole Kumpel M. (die Garage steht voller super Geräte, in die einige Monatsverdienste einflossen, aber einen Trichter hab ich nicht…). Als das Fett schön flüssig war, schnell Handschuhe an, in den Becher der Pistole gefüllt, diese an den Kompressor angestöpselt und los! Mit im Lieferumfang war eine Hohlraum- und eine abgewinkelte Sonde, von denen ich ausgiebig Gebrauch machte. Die Verarbeitung von dem Zeug ist wirklich einwandfrei und einfacher, als ich anfangs dachte. Eine Stunde und drei Becherfüllungen später merkt man aber doch deutlich die gesunden Fettdämpfe in der Lunge und im Kopf und ich beschloss, es für diesen Tag gut sein zu lassen.

    Tags darauf gleiches Vorgehen, allerdings auf dem Hof der Schwiegereltern (die da wohnen, wo man sonntags nicht gelyncht wird, wenn der Kompressor anspringt). Familie G. bzw. W. stiftete noch einen alten Topf, mit dem das Einschmelzen deutlich besser ging, als die am Tag davor verwendete Waffelröllchendose. Innerhalb von vielleicht zwei Stunden triefte der Bus aus allen Löchern (Tipp: Die Düsen der Lüftungskanäle VORHER zumachen! Was ne Sauerei…). Fett, das ich nicht sauber deckend versprüht habe, wurde gleich darauf via Heißluftfön in jede Ritze geblasen. Eine Eigenheit des heissen Fettes ist der feine Sprühnebel, der entsteht und sich überall festsetzt, ganz gerne auch auf Polstern und der bloßen Haut – so schön hab ich noch nie geglänzt!

    Bitumenmatten zur Entschwingung des BlechesIn der nun folgenden Woche konnte ich (immer abends ein paar Stunden) die bereits besorgte Dämmung anpassen und einkleben. Schon vor dem Einnebeln mit Fett hatte ich von innen an (fast) alle Blechteile Bitumenmatten geklebt. Die sind zwar relativ schwer, die Schiebetür und der Kofferraumdeckel fallen nun aber richtig satt ins Schloss. Kein billiges Blechklappern mehr. Die vorderen Türen folgen irgendwann noch. Als Dämmung hatte ich X-trem-Isolator von Reimo gewählt, der zwar auch wieder teuer ist, von dem aber nur geschwärmt wird. Im Nachhinein hätten es wohl auch normale Isomatten getan (das Material sieht verdächtig ähnlich aus), da ich aber eine Stärke von 30mm verarbeiteten wollte, hätte ich ziemlich viele Isomatten gebraucht. Von den 3 gekauften Platten (à 2m x 1,45m) hab ich im Endeffekt nur zwei gebraucht, wusste aber nicht, ob ich mich nicht doch mal schlimm verrechnen oder verschneiden würde. Auch der, über den Campingfachhandel gekaufte, Flüssigkleber (20€) stellte sich als völlig überflüssig raus, zwei Dosen Pattex Sprühkleber sind für diese Aktion ausreichend und bequem anzuwenden. (Update: Mittlerweile würde ich für die Aktion wahrscheinlich Armaflex und Alubutyl verwenden – im T3 hält das hier verwandete Zeug aber auch heute, nach 12 Jahren, noch einwandfrei)

    Die Dämmung war also komplett und es ging wieder an den Zusammenbau. Hier war leider Eile geboten, da am – zum Glück wieder langen – Wochenende eine zwei, drei, vier Tage lange Ausfahrt in die Schweiz geplant war. So konnte ich noch nicht den Unterbau der Klappbank komplett überdenken (Verstärker, Ladegerät, 230V-Anlage, Spannungswandler von 12 auf 230V, Sicherungen, Kleinkruscht). Die jetzige Lösung ist zwar platzmäßig durchdacht (nun nur noch eine Hälfte der Bank für alles – die andere Seite bleibt frei als Stauraum), sieht aber bescheiden aus (halt ne wackelige Holzkiste). Der Rest war schnell eingebaut – auch die Fußmatten, mit denen alles begann und alles stand auf Abfahrt in die Schweiz. Ausser das Wetter. An eben dem vergangenen Wochenende war die Landkarte der Online-Schweiz gepflastert mit Gewitterwolken und wir entschieden uns, einen kurzen Trip in die grob andere Richtung zu machen. So kam es, dass wir uns schließlich bei traumhaftem Wetter in der FRÄNKISCHEN Schweiz wiederfanden. Egal, Schweiz ist Schweiz ;-)

    Auf der Fahrt wurde ich wieder an mein allseits bekanntes Ruckelproblem erinnert. Kurze Zusammenfassung: Sobald ich über 100km/h fahre, fängt er kurze Zeit später an, zu ruckeln und die Leistung bricht teilweise so ein, dass ich auf einen Schlag statt 130 noch 100 fahre. Gut, wenn man’s weiss, fährt man lange Strecken einfach auf der rechten Spur und hängt sich mit 95 km/h an die LKWs. Oder man hat’s eilig und drückt voll auf’s Gas – denn bei Vollgas tritt der Fehler nicht auf, erst wieder beim Langsamerwerden.

    Da ich bezüglich Ruckelproblem wieder Blut geleckt hatte, fing ich wieder an, den Fehler einzugrenzen. Zu allererst hatte ich – direkt nach Kauf des Busses und Feststellen der Ruckler – die Lambdasonde getauscht. Darauf hatte mich der Vorbesitzer schon hingewiesen. Im Laufe eines Jahres habe ich so ziemlich alles gereinigt, getauscht, gemessen und verflucht – zwischendrin sogar geglaubt, den Fehler im Griff zu haben. Brachte alles nichts. Ich begann also gestern von neuem und klemmte testweise die (neue) Lambdasonde ab. Im Normalfall muss das Steuergerät ohne Lambdasonde irgendwann skeptisch werden und den Motor in einen Notlauf schicken; mehr Spritverbrauch, weniger Leistung. Ich dachte mir, wenn der Fehler nun genau gleich bliebe, sollten die Ruckler vom Notlauf kommen. Angeklemmt wäre die Sonde schnell wieder, sollte es doch noch schlimmer werden.

    Und jetzt kommt der Hammer: Er geeht! Ich hab auf ON gedrückt und der geeeht!

    Das Ruckeln ist komplett weg (gestern 100km auf „der Bahn“ geblasen) und nicht nur auf der Autobahn, sondern generell läuft er besser… wie kann das denn bitte sein? Ich bin sogar extra nach Wurmberg gedübelt, um meinen Angstberg, an dem es fast immer auftrat, zu besiegen. Am Wochenende pack‘ ich mir glaub‘ mal ein langes Kabel an die Sonde, schließ‘ daran ein Voltmeter an und prügel‘ noch mal los – vielleicht sieht man irgendeinen seltsamen Wert, wenn das Ruckeln auftritt. In jedem Fall sieht es jetzt mal gar nicht schlecht aus; was der Spritverbrauch sagt, muss sich noch herausstellen. Aber selbst wenn er jetzt 25 Liter schluckt – er läuft (und Sprit ist ja grad eh billiger als Diesel, ein echtes Schnäppchen also). Viel Text für wenig Sinn, melde mich im Winter wieder!

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    6 Gedanken zu „Fette Sache: Berg (wieder) besiegt“

    1. Dein Bus ist mir gestern und heute vorm Geschäft aufgefallen. Traust du dich damit nicht auf den Firmenparkplatz? Du weißt schon, dass du dich, wenn der voll ist, auch völlig legal irgendwo vor die Leinwand stellen darfst, oder?

      Lass dich mal blicken! Dirk habe ich kürzlich schon zufällig beim Brötchenholen getroffen. ;-)

    2. Selbstverständlich weiss ich das… Da ich aber letzte Woche immer recht früh da war, hab ich mich für den kürzeren Fußweg entschieden (rechts ab, quer über den Frauenparkplatz, durch’s Tor und drin bin ich). Außerdem hab ich auf dem Streifen keine anderen Autos neben mir, die ihre Türen in meine nun rostfreie Seite drücken…

      Nächste Woche wird’s später und dafür länger, d.h. da wird’s weder auf dem Streifen, noch in der Nähe einer Drehtür einen Platz geben –> also Kino.

      Wo wir grad bei Parkplatz sind: Da wir die letzten zwei Samstage gearbeitet haben, sind wir in den Genuss richtiger Parkplätze gekommen (die, die mit Schildern wie „Geschäftsführung“ oder „Vorstand“ gekennzeichnet sind). Da könnte man sich dran gewöhnen…

    3. Ja, ist fest vorgenommen – ich muss nur noch ein Plätzchen ausfindig machen, wo ich mich den Klamotten dann entledigen kann… kommt neben dem Frauenparkplatz vielleicht nicht sooo gut, wenn ich mich da direkt aus der Mopedhose räkel‘.

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