Ein starkes halbes, fast schon ein Dreiviertel Jahr ist es her, dass mir die Firma LiTime – die ich bis dahin nicht kannte – einen 100Ah-Akku schickte mit der Bitte, dass ich diesen im T5 als Zweitbatterie verprobe und das Ergebnis festhalte. Noch nicht ganz so lange, nämlich erst seit drei Monaten, werkelt dieser nun recht zuverlässig unter dem Fahrersitz. Als erste Erfahrungswerte muss ich sagen, dass er prima funktioniert, allerdings bei tiefen Temperaturen im Fahrzeug nicht unbedingt erste Wahl ist. Ich wusste, dass die Eisenphosphat-Akkus unter 0 Grad Celsius nicht geladen werden sollen und der LiTime-Akku verhindert das auch per BMS, dem Batterie Management System. Jetzt ist das so, dass bei mir die Standheizung auf der Zweitbatterie hängt und ich diese üblicherweise eher im Winter, als im Sommer benutzen möchte. Das klappt ebenfalls einwandfrei, denn auch wenn man die Akkus nicht mehr laden kann, geht entladen noch bis zu weitaus tieferen Temperaturen. Das große Aber: Auf den 2x 30 Minuten Fahrt pro Arbeitstag wird es unter Umständen im Bus nicht warm genug, dass der Akku sich laden lässt, das Gebläse zieht aber so viel, dass er nach einer Woche täglichen Benutzens annähernd leer ist. Das nur als Anmerkung, eigentlich weiß man das, ich hatte das aber so nicht bedacht. Dennoch bin ich von dem Akku überzeugt. Liegt ja auch nicht an LiTime, sondern an der Technik an sich.
Jetzt kommt eine weitere Firma ins Spiel, die ich bis eben auch nicht kannte: Wattcycle.
Irgendein Algorithmus hat denen wohl meine kleine Seite in die Suchtreffer gespült und mich als herausragenden Lithium-Experten angepriesen. Sei es drum, warum nicht. Für alle Leser: Ich bin KEIN Experte, was irgendwas angeht, schon gar nicht für Elemente, die kaum mehr zu löschen sind, wenn sie einmal Feuer fangen. Trotzdem sag ich natürlich nicht nein, wenn mir noch mal ein Akku angeboten wird, dazu noch ein ebenbürtiger, also mit 100Ah und dennoch sehr viel kleiner in den Maßen (Update: Der Akku scheint von der Seite verschwunden zu sein und durch diesen hier ersetzt worden: WattCycle 12V 100Ah Mini Smart LiFePO4 Batterie. Da der große LiTime-Akku ja gerade so unter den Sitz passt, interessiert mich der Test mit dem kleineren schon sehr.
Der Deal scheint der gleiche zu sein, wie das letzte Mal und ich habe einen Gutschein-Code bekommen, der noch mal 6% abzieht. Hier scheint das besser zu klappen und wenn man über diesen Link geht, den Akku in den Warenkorb legt und den Code „vanclan“ eingibt, werden einem 6% abgezogen. Der Preisverfall geht weiter und wenn ein 100Ah-Akku vor wenigen Monaten noch das dreifache kostete, bekommt man die Dinger nun (Stand Frühjahr 2025) für deutlich unter 200 Euro.
Etwas das als Frage beim letzten Akku-Einbau und auch schon davor bei der Recherche auftauchte, war folgendes:
Hast du die Batterie einfach gegen die Originale ausgetauscht, oder hast du (bzw. muss man) da auch noch einen Ladebooster (oder ähnliches) einbauen?
Meine Antwort: Ja genau, ich hab sie einfach getauscht, ohne weitere Maßnahmen durchzuführen. Ich hatte da ein bisschen gelesen und man kann wohl sagen, dass es immer besser ist mit einem Ladebooster, weil sonst zu hohe Ladeströme fließen können, auf die ggf. die Lichtmaschine und Kabelquerschnitte nicht ausgelegt sind. Ich will das mal eine Weile beobachten, wie es sich verhält – aktuell habe ich nie mehr als 30A Ladestrom laut App, das ist absolut im grünen Bereich. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Batterie meist >75% voll ist und die hohen Ströme wohl vor allem bei weiter entladenen oder größeren Batterien auftreten. Ich würde es also grundsätzlich nicht empfehlen, sie ohne einen Booster anzuschließen, ich habe es auf eigenes Risiko bei mir aber gemacht. Interessant wird es vermutlich Richtung Sommer, wenn zum Einen die Kühlbox entlädt und es zum Anderen auch zu höheren Temperaturen kommt. Mal schauen…
Jetzt ist es so, dass die Wattcycle-Batterie kein Bluetooth-Modul hat (zumindest in der mir zur Verfügung gestellte Variante, es gibt sie auch noch etwas teurer und die kann dann per App ausgelesen werden). Ohne App kann ich hier nicht prüfen, ob meine Lichtmaschine vielleicht wegen zu hoher Ströme irgendwann in Mitleidenschaft gezogen wird. Als ich das dem Hersteller mitteilte, hat er die große Keule ausgepackt und mir ein paar weitere Teile zugeschickt.
Das freut mich zugegebenermaßen sehr und irgendwie finde ich die Komponenten interessanter, als eine App. Wenn das Display hält, was es verspricht, habe ich so viel komfortabler Zugriff auf die Kennzahlen der Batterie.
- 12V 100Ah LiFePO4 Mini Smart Batterie
Update: Ersetzt durch diese hier. Mini-Größe, Maximale Leistung: Die WattCycle 100Ah Mini Serie Batterien bieten mit ihrer ultrakompakten Größe (L229 x B138 x H208mm) und ihrem geringen Gewicht (9,50kg) eine Gewichtsreduktion von 9,5% und eine Volumenreduzierung von 28% im Vergleich zur WattCycle 12V 100Ah Deep Cycle Batterie.
Modernste LiFePO4-Technologie: WattCycle 100Ah Mini Serie Batterien sind mit EV Grade-A+ LiFePO4-Zellen ausgestattet, einer hochwertigen Lithium-Batteriemarke, die eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren garantiert und bis zu 15.000 Zyklen standhält.
Erweiterte 100A BMS-Schutzfunktion: Das integrierte Batterie-Management-System (BMS) schützt die 12V 100Ah Mini LiFePO4 Batterie vor Überladung, Tiefentladung, Überlastung, Überhitzung, extremen Temperaturen (niedrig und hoch) und Kurzschlüssen. Das BMS optimiert das Zellspannungs-Balance und steigert die Gesamtbatterieeffizienz.
Schutz bei hohen und niedrigen Temperaturen: Die Lithiumbatterie arbeitet in einem weiten Temperaturbereich (-20℃ bis 70℃). Sie schaltet sich bei niedrigen und hohen Temperaturen automatisch ab und sorgt so für maximalen Schutz und Leistung der Batterie in verschiedenen Umgebungen.
Ultra-hohe 3C Entladefähigkeit: WattCycle 12V 100Ah Mini Serie Batterien mit 100A BMS unterstützen eine kontinuierliche Lade- und Entladungskapazität von 100A und bieten eine Impulsentladung von bis zu 3C. Dies ermöglicht eine Stromabgabe von bis zu 300A für 1,2 Sekunden, was sie für Anwendungen mit Spitzenleistung geeignet macht.
Breite Anwendungsmöglichkeiten: Alle WattCycle Batterien sind Deep Cycle LiFePO4 Batterien und die beste Wahl für Ihre Wohnmobile, Heim-Speicher und sogar Ihre Marine-Anwendungen.
- Batteriewächter 500A mit Shunt
- Leistungsschalter 150A
- Batterie Trennschalter 275A
Die Übersetzungsqualität kommentiere ich nur insoweit: Deutlich besser, als mein chinesisch.
So kommt es also, dass eine Woche später hier alles auf dem Gartentisch liegt und beim super Wetter eine kleine Versuchsverkabelung aufgebaut werden kann. Achtung: Mir ist bewusst, dass die Kabelquerschnitte viel zu klein sind und nichts im Bus zu suchen haben! Wie gesagt ist es ein Versuchsaufbau, ich wollte lediglich kurz die Funktion des Displays testen. Wenn es später in den Bus kommt, werde ich natürlich noch in Kabel und passende Kabelschuhe investieren!
Das ganze soll so aussehen. Schwarz minus, rot plus, ist klar, oder? Die hellblaue Leitung steht für das Datenkabel zwischen Shunt und Display. Das Batteriesymbol auf dem Trennschalter rechts oben ist leider falsch herum aufgedruckt und zwar so, dass man es auch nicht umdrehen kann, weil dann der Pfeil nicht mehr passt. Egal. Naja, fast egal, irgendwie stört mich das schon ;-)
Vollständig (Test-)verkalbelt sah es dann so aus:
Auf den Einsatz des Trennschalters habe ich hier verzichtet, weil ich die Funktion nicht so spannend fand, dass es mir ein Stück zusätzliches Kabel inkl. Installationsmaterial wert gewesen wäre. Ob ich diesen dann auch wirklich in den Bus einbaue, weiß ich noch nicht – eigentlich erfüllt der Leistungsschalter ja die gleiche Funktion, auch ihn kann man händisch auslösen und er trennt die Leitung. Trotzdem ist der große Schalter schon auch irgendwie cool.
Direkt nach dem Verkabeln geht das Display an, als Ladequelle habe ich einen anderen 12V-Akku angeschlossen (ich hatte leider gerade keine funktionsfähige Lichtmaschine im Garten, um das realistischer zu testen). Tatsächlich misst das Display etwas – oder zeigt eher an, was gemessen wird. Ich würde das jetzt so interpretieren, dass 0,08A aus dem Akku herausfließen. Das wäre logisch nachvollziehbar, wenn der LiFePO4-Akku über 13V Spannung hat und die „Quelle“ nur 12,xV. In dem Fall fließt also Strom aus dem Akku heraus.
Ich bin gespannt! Wenn das alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, will ich das Display an die Abdeckung des Fahrersitzes machen, wo sich seit 5 Jahren das Provisorium meiner externen Lademöglichkeit und die 230V-Steckdose befindet:
230V-Einspeisung im T5 Multivan – Teil 5 (Fertigstellung Innenraum)
Vielleicht wird es Zeit, das nicht mehr provisorisch, sondern mit einer schöneren Lösung zu versuchen. Man wird sehen.
Ein (mittel-)kurzer Hinweis, den ich künftig in die meisten Berichte einbaue: Die Berichte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Ich schreibe bewusst „Berichte“ und nicht „Anleitungen“, man darf wohl mittlerweile nicht mehr den Eindruck erwecken, man würde hier einen Leser anleiten.. eigentlich selbstverständlich, dass ihr selbst nachdenkt, aber man muss das jetzt eben extra erwähnen. Ich würde es auch als selbstverständlich erachten, dass man keine Katze in der Mikrowelle trocknet und trotzdem wird es Gerüchten zufolge in Bedienungsanleitungen erwähnt. Bitte beachtet, dass ich kein Fachmann bin und daher keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen übernehmen kann. Reparaturen an eurem Fahrzeug führt ihr auf eigene Gefahr durch. Denkt daran, dass euer Fahrzeug vielleicht auch von anderen Personen genutzt wird, die möglicherweise nichts von eventuellen Veränderungen oder Reparaturen wissen. Im Zweifelsfall empfehle ich dringend, einen Fachmann zu konsultieren oder eine qualifizierte Werkstatt aufzusuchen. Eure Sicherheit und die Sicherheit aller Nutzer des Fahrzeugs stehen an erster Stelle.
Und dann noch ein Hinweis: Ich verwende in den Beiträgen häufig Links mit Produktempfehlungen zu eben den Produkten, die ich hier verwende. In 99% der Fälle habe ich verwendete Teile und Werkzeug selbst gekauft und mit eigenem schwer erarbeiteten und versteuertem Geld bezahlt. Ganz selten kommt es vor, dass ich Produkte gestellt bekomme, dann erwähne ich das aber deutlich. Recht häufig kommt es aber vor, dass ich Affiliate-Links zu Amazon und Ebay (selten auch andere Partner) verwende. Wer nicht ganz neu im Internet ist weiß, dass ich dadurch bei eine kleine Provision bekomme und ihr aber nicht mehr dafür bezahlt, als sonst.