Kurz zur
Vorgeschichte.
Vor drei Jahren hatte ich es endlich mal geschafft, den schon ein Jahr zuvor gebraucht gekauften Malco-Dachgepäckträger fit zu machen und mit einer Holzterrasse auszustatten. Es handelte sich dabei um eine Stahl-Variante, war also relativ schwer und in Kurven durchaus zu bemerken. Außerdem trotz reichlich Zinkspray rostanfällig, so richtig zufrieden war ich demnach nie damit.
Großen Dachgepäckträger oder auch Dachgarten für den VW Bus T5 bauen
Im Laufe der Zeit hatte ich den Dachgarten noch ein paar Mal umgebaut, da sich meine Anforderungen geändert haben, zuletzt dann sollte das neu erworbene Dachzelt drauf, eigentlich in der Hoffnung, dass oben dann noch ein Stück Terrasse neben dem Zelt bleibt:
Die Kurvenlage wurde dadurch natürlich nicht unbedingt besser und ein ständiges montieren und abmontieren konnte platzbedingt auch keine Lösung sein. Wie im Artikel beschrieben, war das Dachzeltcamping aber sowieso nichts für uns und das Dachzelt wurde weiterverkauft. Und zwar – und das ist auch das Ende der Vorgeschichte – inklusive dem Dachträger.
Nachfolger
Nachdem nun der Winter vorbei war und eine Sommerreise inkl. Fahrräder, Dachbox und Stand Up Paddle Board anstand, wurde wieder bemerkbar, dass so ein großer Träger schon von Vorteil ist. Es ging auf die Suche nach einem adäquaten Nachfolger. Da ich schon kurz nach dem Bau meiner Dachterrasse damals das Video von Malte (Kuestenvan) gesehen hatte und „sowas aus Alu schon immer wollte“, kramte ich das Video noch mal aus meinem Youtube-Verlauf raus (Link auf das Video: Update siehe unten). Da Malte hier ganze Arbeit geleistet hat und in im Prinzip alles an Fragen beantwortet, was gefragt werden kann, war die Entscheidung schnell klar – der Träger von Malte, der sich in drei Jahren zum Godfather of DIY Roof Racks gemacht hat, sollte als Vorbild dienen.
In seinem Blog stellt er detaillierte Zeichnungen und Stücklisten bereit und für alle, die keine Lust auf Selberbauen haben, bietet er eine konfigurierbare Kaufvariante an. Aktuell liegt der von mir nachgebaute Träger dort bei 600 Euro, was ich einen spitzen Preis finde, wenn man bedenkt, dass alleine die Teile bei mir mit 300 Euro zu Buche schlagen und meine Dachträgerfüsse bei weitem nicht so professionell sind, wie die seinigen. Was ich damit sagen will: Kauft den Träger oder die Befestigungen bei ihm, wenn ihr nicht selber bauen wollt oder könnt. Alleine für das Bereitstellen der Maße und Pläne hat er verdient, dass er was verdient ;-)
Außerdem, und da sind wir beim oben erwähnten Update, hatte er in der letzten Zeit rechtliche Schwierigkeiten, da ein bekannter deutscher Autokonzern seine Markenrechte durchsetzen wollte, ihn abgemahnt hat und damit seine – keine Ahnung – hunderttausenden Views in YouTube wieder genullt hat… Für mich nicht nachvollziehbar, weil meines Erachtens kein Mensch auf die Idee kommen kann, er würde im Namen des Konzerns auftreten, aber gut. Ich hoffe, ich bin mit dieser Seite in keiner Grauzone, weil es sich hier bei Erwähnung des bösen B-Wortes immer um eine Beschreibung handelt und ich ja auch nichts verkaufe. Auf jeden Fall hat der gute Mann Support verdient, geht also auf YouTube, sucht nach seinem Kanal Küsten.. äh Küstenvan und guckt seine Videos ;) In einem berichtet er auch über die Abmahnung.
Zurück zum Thema.
Bestellung
Als der Entschluss gefasst war, waren auch die benötigten Teile schnell bestellt. Wer die Profile selber zusägen kann, fährt mit einer Bestellung bswp. bei Amazon unter Umständen mit Meterware günstiger. Man muss dann aber daran denken, dass man vielleicht nicht alle (Klein-)Teile vom selben Händler bekommt und unterschiedliche Lieferzeiten, Qualitäten oder Besonderheiten in Kauf nimmt. Ich habe bei https://aluprofile24.de/ bestellt und bin relativ zufrieden („relativ“ deshalb, weil die Lieferung mit fast 2 Wochen recht lange dauerte und zwei Teile starke Macken an den Kanten haben – dafür sind die Teile perfekt gesägt, die zwei Wochen Lieferzeit waren von Anfang an bekannt und die vermackten Stellen kann ich unsichtbar verbauen, insofern alles in Ordnung und kein Grund zur Reklamation). Ich würde und werde wieder dort bestellen.
Was es dort nicht zu bestellen gab, waren die Winkel für die Dachträgerfüße. Hierzu habe ich einen Winkel in 50cm Länge, 50mm Tiefe, 100mm Höhe und 5mm Dicke bestellt, den ich dann in 8 Stücke sägen wollte. Mit Versand ist man da mit 20-25 Euro dabei, da Dank Corona die Aluminiumpreise deutlich angezogen haben. Zu den Winkeln braucht man auch noch die passende Dichtung. Hier schwankte ich zwischen einer selbstklebenden Variante auf der Rolle und einer Gummimatte, die man zuschneiden müsste. Schließlich wurde es die Gummimatte – ob das besonders klug war.. keine Ahnung.
Zusammenbau
Zwei Wochen nach der Bestellung lag dann alles bereit und es konnte losgehen. Der Zusammenbau ist wirklich einfach und schnell erledigt. Ich entschied mich, mangels Gabelstabler (wie ihn Malte eingesetzt hatte) gegen einen kompletten Zusammenbau am Boden und für einen Aufbau in zwei Teilen. Im Vorbild waren auch an den Ecken des Trägers Winkel verbaut, die zwar besser aussehen, aber auch erfordern, ein Gewinde zu schneiden. Beim Blick auf Gewindeschneidsätze ist mir dann etwas schwindling geworden und ich entschied, weder zum günstigen Set zu greifen, das dann vielleicht wegen keiner genügenden Qualität auch keinen Spass macht (ist jetzt Mutmaßung – das kann natürlich trotzdem gute Qualität sein!), noch zum teuren, da ich dreistellige Beträge für acht Gewinde für übertrieben hielt. Klar ist Haben immer besser als Brauchen, in dem Fall verzichtete ich aber (vorerst).
Ich fand die Lösung über Eckplatten ganz in Ordnung und auch bei den Zwischenstreben habe ich mich gegen die Vorlage und für Winkel entschieden, die ich aus Stabilitätsgründen von beiden Seiten der Streben anbrachte.
Halter
Der Träger an sich war also schnell zusammengepuzzlet und es ging an die Halter. Das Zusägen ging überraschend einfach, gerade und sauber mit der Stichsäge, die Kanten mit Schleifpapier noch etwas entgratet und die Löcher zum Dach hin gebohrt – alles prima, da hatte ich mir vorab mehr Sorgen gemacht. Damit die einigermaßen sauber ans Dach passen, musste ich sie natürlich ein/zwei Mal anhalten und ausprobieren, aber alles im Rahmen. Ich hatte anfangs vier Halter fertiggemacht und als Höhe der Löcher zum Dachträger hin 75mm gewählt, von oben also 25mm heruntergemessen und gebohrt. Ach so: Alles 6er Löcher, da sowohl die Schrauben zur Befestigung am Dach, als auch die Trägerschrauben M6 sind. Die oben erwähnte Gummimatte als Dichtung liegt weiterhin unberührt hier, weil ich über ein Dichtungsband gestolpert bin, das ich bei meiner Kederleiste vor Jahren verwendet hatte und das ich für den Moment als passender erachtete. Das erwähne ich deshalb, weil damit der Träger bestimmt noch mal einen mm höher kommt.
Träger hoch
Die vier Halter kamen an die äußeren Aufnahmen vom Bus und der Träger sollte jetzt auf das Dach. Wenn man das zu Zweit macht, geht es sicher gut, alleine tut man sich aber etwas schwer. Ich hatte das Dach deshalb mit Decken gepolstert und die zwei Trägerteile seitlich hochgehebelt. Das Arrangieren auf dem Dach geht dann wieder recht einfach, weil das ganze Teil aufgrund der Aluminiumkonstruktion sehr leicht ist. Da fällt mir ein, dass ich den Träger unbedingt vorher noch wiegen wollte… natürlich vergessen. Malte ruft für seine Konstruktion 13kg auf, wobei er ein Windschild dran hat. Das habe ich (noch) nicht, dafür habe ich den kompletten Rahmen aus 30×60-Profilen gemacht, er hat nur die vordere Strebe aus 30×60, den Rest aus 30×30. Ich würde denken, dass ich irgendwo bei 15-17kg bin, also wirklich leicht.
Jetzt fällt auf, dass ich leider nicht wie geplant vorgehen kann. Ich hatte ja entschieden, es ringsum mit 30×60 Profilen zu versuchen, die ich hochkant anbringe. Ich habe also zwei verschiedene Ebenen, in denen ich die Querstreben anbringen kann. Geplant war, die untere Nut zu nehmen, sodass alle Streben praktisch tiefer liegen als der Rahmen.. Ist wahrscheinlich etwas ungeschickt ausgedrückt, ich hoffe, man versteht es aber und sieht es auf den Bildern. Plan war, den Träger wieder mit Holzdielen zu beplanken und die sollten dann büdig mit der Obenkante des Rahmens abschließen. Funktioniert leider mit den von mir gebohrten Löchern nicht. Die Streben liegen fast auf dem Dach auf, d.h. man könnte da zwar der oben gekauften Gummimatte einen Zweck zuführen, trotzdem traue ich der Sache nicht. Spätestens wenn der Träger beladen ist und der Fahrtwind eine Dachbox nach unten drückt, würde der Minispalt zwischen Strebe und Dach verschwinden. Also, wer ähnliches vor hat, die Löcher in den Haltern besser höher bohren. Da ich von oben 25mm bis zum Loch gelassen habe, sollte man vielleicht eher 10mm lassen und den Spalt damit unbeladen auf gut 15mm erhöhen. Da ich leider keinen Windkanal zur Verfügung habe, kann ich aber auch nicht sagen, ob das eine gute Idee ist und ob man sich da nicht eine Geräusch-(Pfeif-)Quelle schafft.
In meinem Fall hieß es jetzt, die Streben in der oberen Nut zu montieren. „Irgendwann“ sollte er eh noch mal runter, um die Dichtungen zu kontrollieren und die Halter schwarz zu lackieren, in dem Zuge notiere ich mir mal, ob ich die Löcher nicht anders setze. Das Profil, aus dem ich die Halter gebaut habe, ist verhältnismäßig teuer, weshalb ich jetzt noch nicht darüber nachdenke, das ganze noch mal neu zu machen (am saubersten wäre das natürlich).
Ok, der Träger ist drauf, die zwei Teile untereinander und die ganze Konstruktion an den äußeren Punkte verschraubt. Bleiben die inneren Halter. Diese habe ich angesetzt und die Löcher angezeichnet. Ich komme hier ungefähr auf 25mm tiefer, als die äußeren Halter, also etwa 40mm von der Oberkante. Gebohrt, verschraubt, passt! Passt? Ok, nachdem ich mal von hinten an der Kante entlang schaue (und mir hier die Bilder ansehe), wird klar, dass er nach vorne etwas hochgedrückt wird. Malte hat an den mittleren Haltern Langlöcher verwendet, wahrscheinlich muss ich das auch machen, damit der Träger wirklich gerade wird. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich mit meinen Werkzeugmöglichkeiten saubere Langlöcher hinbekomme, da ich weder Fräser noch Standbohrmaschine zur Verfügung habe…
Soweit soll es das als ersten Teil mal gewesen sein. Zum Zeitpunkt, an dem ich das hier schreibe, bin ich noch nicht einmal probegefahren, es wird also auf jeden Fall noch mindestens ein zweiter Teil kommen und es würde mich nicht wundern, wenn ich ein Windschild bauen müsste. Schauen wir mal. Ein Nachtrag noch, nachdem ich davon wohl kein Bild gemacht habe: Die Ecken sehen trotz dass ich ohne Winkel gearbeitet habe, sehr schön aus – im nächsten Teil denke ich dran, dazu noch ein Bild zu machen.
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