Irgendwie haben wir es am Dienstag doch tatsächlich geschafft, an der richtigen Bushaltestelle in den richtigen Bus ein- und 4 Stunden später wieder auszusteigen. Die Busfahrt war eigentlich ganz angenehm und da es immer was zu sehen gab, ging die Zeit recht schnell rum. Vermutlich würde man es auch in zwei Stunden schaffen, wenn der Bus nicht in jedem kleinen Dorf anhalten würde. Am Ortseingang wurde immer kurz gehupt und der, der mitwollte, sprang aus irgend einem Laden, einer Bar oder einer Bäckerei auf die Strasse und wurde aufgelesen. Dass die geschätzten zwei Stunden realistisch waren, bestätigte uns auch der Taxifahrer, der uns vorher zur Mitfahrt überreden wollte – für nur 55 Dollar pro Kopf, wenn wir noch zwei andere finden würden. Nachdem wir ihm klargemacht hatten, dass wir hier niemanden kennen und nunmal nur zu zweit waren, zog er selber los, um die Mitfahrer zu organisieren. Tatsächlich fand er wohl auch welche und nach unserem Argument, dass 55 Dollar einfach zu viel sei, ging er noch mal als letzten Preis auf 50 runter – verlockend, der Bus kostete uns aber mit ganzen 4 Dollar mehr als 90% weniger… das hat er dann auch eingesehen…
Dafür, dass der Spass wirklich nur 4 Dollar pro Person kostete, war auch der leichte Nervenkitzel an jeder Haltestelle auszuhalten, wenn wir spekulierten, wer sich gerade mit unseren Rucksäcken aus dem Laderaum verdrückt – vermutlich aber nur dumme Vorurteile, wobei man sagen muss, dass einen die Polizei auf der Straße und quasi jeder Busbedienstete darauf hinweist, immer ein Auge auf das Gepäck zu haben. 4 Dollar für 4 Stunden Busfahrt – für umgerechnet 6 Dollar sind wir gerademal von Zuhause nach Stuttgart-Echterdingen auf den Flughafen gekommen.
Auf jeden Fall haben wir unsere Rucksäcke – die, obwohl halb so leicht wie zur Australienreise, schon wieder schwer werden – unbeschadet zurückbekommen und konnten nach kurzem Suchen einen Taxifahrer auftreiben, der uns den extremen Weg zur Arenal Observatory Lodge fahren wollte.
Hier sind wir nun seit gestern (Echtzeit während des Schreibens bei mir im Moment Mittwoch, 15:50 Uhr) und genießen die Vulkanatmosphäre mit gigantischem Ausblick vom Zimmer aus.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein Vulkan so faszinierend ist – alle paar Minuten bröckeln riesige Felsen deutlich hörbar zu Tal, nachts sieht man die hinterlassene Spur deutlich glühen und ein paar Mal am Tag (und in der Nacht…) schafft er mit furchteinflößendem Getöse Gestein und Gase aus dem Schlot. Hier nervt mich meine Digicam zum ersten Mal richtig: Obwohl mit bloßem Auge deutlichst zu erkennen, findet sich auf den Fotos statt glühender Lava nur ein schwarzer Berg, ganz leicht abgesetzt vom schwarzen Himmel.
Ähnlich interessant wie der Vulkan bzw. eigentlich nicht zu vergleichen ist die hier heimische Tierwelt. Direkt vor dem Fenster suchen Kolibris den Nektar zusammen, andere knallbunte Vögel bevölkern den Regenwald ringsum und Tiere, die man sonst nur aus dem Zoo kennt, klettern fröhlich in den Bäumen oder spazieren durchs Gebüsch.
(leider ein bisschen unscharf, weil er so schnell war…)
Bis morgen sind wir jetzt noch hier, fernab der Zivilisation und vom Internet. Morgen früh schauen wir, dass wir ein Boot finden, das uns nach Monteverde mitnimmt. Das hört sich aussergewöhnlicher an, als es ist, hier sind die Jeep-Boat-Jeep-Reisen zur nächsten Stadt recht normal. Wenn ihr das hier lesen könnt, hat’s vermutlih geklappt und wir haben wieder Internet.
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