Was für eine ‚Nacht‘! Ich bin mir sicher, dass sich das arg holprig lesen wird, aber ich bin jetzt einfach zu müde. In Facebook habe ich noch die 4 als hervorstechende Zahl der Heimreise angedeutet und tatsächlich sollte ich heute wohl die 44 Stunden am-Stück-wachsein schaffen. Da ich mir aber auch noch ein letztes deutsches Bier vor dem jetzt anstehenden 3-Tage-Durchschlafen versprochen habe (vorausgesetzt, ‚die Blumengießer‘ haben eines übrig gelassen.. *nachschau* JA!) , kann ich auch noch ein kurzes Fazit schreiben..
Gestern ging es mit Ortszeit um 21:00 Uhr los – Taxifahrt von Ahangama Beach bis zum Flughafen bei Colombo. Die 4,5 Stunden kosteten in der anstehenden Partynacht (Sri Lanka feiert in der Nacht vom 13. auf den 14. April das Neujahr) 9000 Rupien, zusätzlich zum ständigen unguten Gefühl ob der Fahrtüchtigkeit des Fahrers – laufen konnte er noch ganz gut, aber er hat glaub ein bisschen vorgefeiert und als ich selbstsicher auf ihn zuging hat er schnell seinen Joint dem Kumpel weitergegeben, wie ein Schulkind die Kippe, wenn der Lehrer auf dem Schulhof auftaucht. Egal, der Straßenverkehr in Sri Lanka ist ja grade nachts richtig sicher und Gurte hatten wir ja auch.. zwei Lügen in einem Satz, nicht schlecht! Es war aber trotzdem eine ganz relaxte Fahrt..
Ankunft am Airport um 00:30 Uhr, der Flug sollte um 4:25 Uhr gehen. Beim Einchecken (was sich gut über eine Stunde zog und man das Gefühl nicht los wurde, dass man da mit einer kleiner ‚Spende‘ etwas hätte beschleunigen können) lief dann schon der Hinweis auf den Displays, dass sich der Flug auf 6:00 Uhr verschieben würde. Was er auch tat. Von der Airline gab’s aber als Entschuldigung eine Dose Sprite – da sitzt man doch gern 2 Stunden länger totmüde nachts auf den Plastikstühlen rum.
Von 6:00 bis 11:15 Uhr dauerte dann der Flug nach Abu Dhabi. Schlafen im Flieger konnte ich natürlich nicht und deshalb lässt die Müdigkeit zu diesem Zeitpunkt (Ortszeit der Ankunft 9:45 Uhr – Wachzeit bis dahin ca. 28 Stunden) auch nicht unbedingt nach. Zum Schlafen im Flieger fehlt mir wohl das ein oder andere Bier (aber es ist doch FRÜHSTÜCKSZEIT!) oder aber einfach die nötige Abgestumpftheit. Die junge Frau vor mir hat die offensichtlich, so oft, wie sie die Lehne ihres Sitzes ihren Schlafgewohntheiten anpassen muss. Sie muss ausgesprochen abgestumpft sein. Und sie ist ausgesprochen hässlich. Und soviel, wie sie schläft, müsste sie eigentlich hübscher sein.. naja.
Der Flieger von Abu Dhabi nach Frankfurt hatte ebenfalls Verspätung (und keinen Schlaf erlaubt – wie soll man den bei so vielen Filmen schlafen? Die hab‘ ich doch alle mitbezahlt, müssen also auch angeschaut werden!), der ICE von Frankfurt nach Stuttgart auch. Ein schöner Tag.. schön lang.. Zum Fazit!
Mark Twain sagte mal, reisen sei tödlich für Vorurteile und Theodor Fontane meinte „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben“. Fontane würde ich sofort ein Bier ausgeben. Und Twain muss ich sagen (auch, wenn ich mich frage, ob ich ihn überhaupt kritisieren darf): Manchmal werden die – wenigen – Vorurteile aber leider auch bestätigt. Passender als die zwei obigen Zitate finde ich eines des amerikanischen Dichters Thornton Wilder, der einmal sagte:
When you’re safe at home you wish you were having an adventure. When you’re having an adventure you wish you were safe at home.
Ich könnte jetzt lange erklären, warum Sri Lanka für mich nichts ist. Ich könnte auch eine lange Liste veröffentlichen, mit Gründen, dort nie wieder hinzugehen oder den Brief, den ich mir im ‚How-I-met-your-mother‘-Style selbst an den Zukunfts-Simon geschrieben habe. Das wäre aber unfair. Wenn jemand denkt, er sollte sich das anschauen, dann: Auf geht’s, ab geht’s! Macht euch selbst ein Bild. Aber sagt nachher nicht, ich hätte nicht.. naja, gewarnt passt nicht ganz.. darauf hingewiesen, dass es nicht für jeden was ist.
Mir ist bewusst, dass ich mit meiner neuentdeckten Antieinstellung vielleicht Menschen, die ich unterwegs kennenlernen und deren Weg ich eine Zeit lang teilen durfte, vor den Kopf stoße und manch ein Weltenbummler über das Reisen in einem so hochzivilisierten Land mit im Prinzip funktionierender Infrastruktur nur müde lächeln wird. Das ist mir aber egal. Mein Blog, meine Meinung.
Ich habe lange überlegt, was wohl die passendsten oder schönsten Schlußworte für diese Reise wären. Da ich selbst keine schöneren finden konnte (und jetzt um diese Zeit schon 2x keine mehr finden werde), bediene ich mich an fremden. Nicht zum ersten Mal. Ebenfalls mit fremden, mit einem Gedicht von Thomas D, habe ich das Kapitel Sri Lanka vor fast 4 Wochen für mich aufgeklappt und ich schließe es nun – für immer – mit den Worten, die Leonardo Di Caprio in ‚The Beach‘ sagen durfte:
Never refuse an invitation, never resist the unfamiliar, never fail to be polite, and never outstay your welcome. Just keep your mind open and suck in the experience, and if it hurts…
You know what? It was probably worth it.
(im Deutschen sagt er „Schlage niemals eine Einladung aus. Sei offen für alles, was du nicht kennst. Sei immer schön höflich. Und bleibe nie länger als nötig. Sei für alles aufgeschlossen und suche die Erfahrung. Und wenn sie wehtut, dann ist sie es wahrscheinlich wert.“)
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