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DECT und MESH im ganzen Haus: AVM Fritz!Box als Repeater (Teil 1)

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    Meine eigentlich einfache Anforderung: Ich möchte überall im Haus Internet – gar nicht mal unbedingt per WLAN, ein Kabelzugang würde zum Beispiel fürs HomeOffice und ein privates Macbook schon reichen. Außerdem würde ich gerne die Möglichkeit haben, auch überall im Haus zu telefonieren. Eigentlich nicht schwierig, trotzdem mache ich seit nunmehr 5 Jahren daran herum.

    Folgende Ausgangssituation

    • Haus mit Keller, Erdgeschoss, 1. Obergeschoss und Dachgeschoss
    • Internet via Kabel (Vodafone, 1.000MBit/s – Stand 2023 kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals einen dickeren Anschluss brauche.. aber das hab ich auch schon mal von 200MB-Festplatten gesagt)
    • Kabel-Anschluss im Keller, WLAN kommt von dort mit der Fritz!Box 6591 Cable gerade mal bis in das Erdgeschoss und ist auch dort nicht sehr zuverlässig.
    • Weiterer Kabelanschluss im 1. OG. Die Fritz!Box läuft hier allerdings – vermutlich aufgrund der Leitungslänge – nur mit einem Kabelverstärker. An dem Standort ist allerdings EG und 1. OG abgedeckt, dafür Kellergeschoss gar nicht und Dachgeschoss so lala.
    • DECT-Telefon (Fritz!Fon) im EG, zweites DECT-Telefon vorhanden, aber aus Empfangsgründen fast nur im EG nutzbar.

    Zeitweise waren die Netzwerkgeräte im Haus so verteilt, dass ein Mac im Dachgeschoss, ein Geschäftsrechner im Keller-HomeOffice und diverse Unterhaltungselektronik wie Fernseher und AppleTV im EG mit WLAN/LAN versorgt werden mussten. Diverse Versuche mit PowerLine-Komponenten wie die 1220/1260 von AVM funktionierten je nach Standort ganz gut, allerdings musste man auf der Strecke Keller – Dachgeschoss schon Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen.

    Dann kam irgendwann der glückliche Zufall ins Spiel und ich fand heraus, dass der vorausschauende Hauserbauer auf jedes Stockwerk mindestens eine Telefondose und/oder Leerrohr installiert hatte. Also flux eine Einziehhilfe für Kabel bestellt und die vorhandenen Telefondosen durch LAN-Dosen ersetzt. Liest sich schnell, war aber dann doch mehr Aufwand, als gedacht – ich wollte die vorhandenen Telefonkabel auf keinen Fall ersetzen (es sollte schnell rückbaubar sein) und hatte deshalb einmal (leider genau hinter dem Fernseher) so wenig Platz im Rohr, dass nach gefühlt hundert Versuchen das Kabel zwar drin lag, ein Durchpiepsen aber bescheinigte, dass mir ein Leiter beim Hochziehen gerissen war…

    Am Ende des Tages hatte ich aber in jedem Stock ein LAN-Kabel liegen, im Dachgeschoss sogar zwei.

    Erste Optimierung

    Über diverse Umwege und Versuche bin ich dann bei der Konfiguration gelandet, die ungefähr zwei Jahre überwiegend sehr gut funktionierte:

    Keller

    • Im Keller wurde die 6591 mit sehr kurzem Kabelweg an den Hausanschluss gelegt, dadurch konnte der Kabelverstärker ausgesteckt werden und die 10W-Dauerlast, die er zog, wurden eingespart.
    • An die Fritz!Box kam mein Synology NAS mit einem ultrakurzen LAN-Kabel (Hinweis: das NAS läuft bei mir alles andere als 24/7, sondern wird nur zeitgesteuert ein-/ausgeschaltet, um die iPhones zu sichern oder bei Bedarf, um darauf zuzugreifen).
    • Der Firmenrechner im Keller-HomeOffice kam per LAN-Kabel an LAN4 der Box, der Port wurde als Gastzugang konfiguriert.
    • An einen weiteren LAN-Anschluss kam mein damaliges Macbook Pro – nicht, weil das WLAN schlecht gewesen wäre (das war im Keller durch den nahen Standort der Fritz!Box sehr gut), sondern weil ich per Kabelverbindung deutlich höheren Durchsatz hatte und auch wenn 200MBit per Wifi schon angenehm schnell sind, machen 600 oder 700 MBit/s per LAN-Kabel noch mal mehr Spass.
    • Damit verblieb noch ein freier LAN-Port an der Fritz!Box und es wollten noch 4 Dosen im Haus versorgt werden. Deshalb kam an den letzten Port ein kleiner 5-Port-Switch. An den Switch kamen die 4 Leitungen zu den Dosen.

    Erdgeschoss

    • Wie oben beschrieben konnte ich leider keine Dose direkt hinter dem Fernseher patchen, weshalb ich die Unterhaltungselektronik nicht per Kabel, sondern ausschließlich per WLAN anbinden durfte. Dazu war aber offensichtlich die Kellerdecke etwas zu dick, also kam an die gepatchte Dose ein AVM Fritz!Repeater 2400, der durch die direkte Kabelverbindung zur Box super WLAN-Durchsatz bescherte.
    • Das DECT-Telefon hatte genug Empfang und funktionierte.

    Erstes OG

    • Zum Zeitpunkt der Installation waren hier die Kinder- und Schlafzimmer, d.h. Internet war nicht wichtig. Für den Einsatzfall „Krank und im Bett liegend, dabei gerne einen Film schauen wollen“ gab es einen kleinen 600er Repeater, den ich im Einzelfall einstecken konnte. Anbindung gar nicht über die RJ45-Dose, sondern einfach als plumper WLAN-Repeater, wobei der Durchsatz dennoch locker für ein bisschen Mediathek oder Amazon Video reichte, auch in hoher Auflösung.

    Dachgeschoss

    • Zuerst hing nur der iMac am Kabel und das reichte erst mal.
    • Bald darauf war es aber dann doch ein bisschen nervig, dass man für das Handy, das neben dem Mac auf dem Schreibtisch lag, mobile Daten nutzen musste. Also kam auch hier ein 2400er Repeater ins Spiel. Da im DG zwei LAN-Dosen zur Verfügung standen, waren sowohl der angeschlossene Mac, als auch das WLAN dort oben sehr schnell.
    • Das zweite DECT-Telefon kann im DG nicht genutzt werden, weshalb ich ein altes, verkabeltes Telefon nahm und eine der zwei Leitungen splittet. Hatte den Nachteil, dass der Datendurchsatz der einen Leitung deutlich zurückging, aber das Telefon funktionierte. Hier hatte ich das damals ganz kurz beschrieben:

    Netzwerk und Telefon über eine einzige Leitung nutzen

    Stromverbrauch

    Den Stromverbrauch konnte ich mir erst mal recht gut schön rechnen, da ich zum einen die Powerline-Adapter in Rente schicken und den Kabelverstärker einsparen konnte. Folgende Komponenten liefen fortan 24/7:

    • Fritz!Box 6951: rund 12 Watt
    • 5-Port-Switch: rund 3 Watt
    • 2x Repeater 2400: 2x ca. 5Watt

    Zusammen also rund 25 Watt oder bei damals 30ct/kWh etwa 65 Euro im Jahr Stromkosten! Eigentlich ganz schön happig dafür, dass ich die Infrastruktur nachts nicht brauche. Ein zeitgesteuertes Abschalten des WLANs macht definitiv Sinn, bringt aber in der Praxis nicht so viel, wie ich mir erwartet hatte. Die nächste Überlegung war dann der Einsatz von zeitgesteuerten Steckdosen. Da aber auch deren Standby-Verbrauch nicht zu vernachlässigen ist (wenn man damit Verbraucher von nur 5W schalten will), musste auch der Gedanke verworfen werden. Zur Erklärung: Wenn ich bspw. einen Repeater in der Zeit von 23 bis 5 Uhr nicht brauche, kann ich durch ausschalten pro Tag 6x 5W, also 30Wattstunden sparen. Wenn aber die vorgeschaltete Zeitschaltuhr auch nur 1 Watt verbraucht (und diese natürlich 24 Stunden zieht), landen wir bei einer theoretischen Ersparnis von 6 Watt pro Tag = 2kWh/Jahr = 60ct/Jahr. Bis der Kaufpreis der Zeitschaltuhr wieder drin wäre, müsste diese vermutlich 10 Jahre im Einsatz sein. Ganz davon abgesehen, dass ich keine Uhr gefunden habe, deren Standby-Verbrauch nur 1W wäre.

    Das ganze würde also erst dann Sinn machen, wenn man die Fritz!Box als größten Verbraucher an eine Zeitschaltuhr hängen würde (vielleicht sogar zusammen mit dem Switch) oder wenn das Szenario so aussieht, dass man längere Zeiträume abschalten kann, was aber bei mir dank wechselseitigem HomeOffice schwer möglich ist.

    Also: Vergessen wir das erst mal!

    Zweite Optimierung

    Wie geschrieben, reichte die Konstellation oben für etwa zwei Jahre. Dann mussten die Kinderzimmer neu arrangiert werden und das HomeOffice konnte raus aus dem immerkalten und fensterlosen Raum im Keller und hoch ins warme 1. OG. Im Keller wurde dann damit kein Internet mehr gebraucht.

    Erstes OG

    Die Fritz!Box kommt an den Kabel-Anschluss im 1. OG. Damit wird zwar wieder der Kabelverstärker nötig, durch die zentrale Ausleuchtung reicht das WLAN aber auch ohne Repeater (einigermaßen) ins Dach- und Erdgeschoss. Zwei Repeater werden also eingespart. Das NAS zieht auch mit um (könnte mit der Kabelverbindung auch im Keller stehen bleiben, hat aber hier Platz und ist schneller eingeschaltet). An zusätzlicher Hardware ist ein Raspberry Pi dazugekommen, auf dem ein Jellyfin-Server als Filmquelle läuft. Der sollte aus Stabilitätsgründen per Kabel an die Box. Außerdem kommt die Basisstation meiner frisch erworbenen Eufycams per Kabel ran.

    Erfahrungsbericht und Vergleich der Überwachungskameras von Blink und Eufy

    Der letzte freie Port bedient dann den Firmenrechner. Änderung im Stromverbrauch leider marginal, weil zwar die zwei Repeater und der Switch eingespart sind, der wieder aktive Kabelverstärker aber fast so viel verbraucht.

    Die DECT-Telefone funktionieren nun im 1. OG einwandfrei und im EG (meistens) auch. Man merkt aber, dass die Sprach-Qualität im EG schlechter geworden ist.

    Nachtrag zur zweiten Optimierung

    Das Wifi-Signal im Dachgeschoss war auf Dauer nun doch zu schwach und instabil, weshalb ein Port der Fritz!Box nun auf der Wanddose liegt, das Kabel in der Wand natürlich in den Keller geht, dort verbunden mit der anderen Steigleitung ist und mit dieser wieder ins Dachgeschoss an den Repeater geht. Sehr lange Kabelwege und 6 Steckverbindungen, es funktioniert aber einwandfrei. Der Firmenrechner wurde per WLAN angebunden, alternativ müsste eben der Switch wieder reaktiviert werden.

    Dritte Ausbau-Stufe

    Irgendwann nervte es aber doch. Je mehr Endgeräte im Haushalt auftauchten, desto knapper wurden die Leitungen. Die Lösung suchte ich zuerst in größeren Repeatern. Die Fritz!Repeater ab 3000 aufwärts verfügen über zwei LAN-Buchsen. Ich verwarf den Gedanken aber wieder, weil ich durch die Steigleitung dann effektiv pro Stockwerk nur einen Anschluss mehr hätte. Beim Herumsurfen auf der AVM-Webseite bin ich dann aber auf die Idee gekommen, dass ich doch auch eine (alte) Fritz!Box nehmen könnte. Vom Verständnis her sollte ich damit zwei Fliegen mit einer Klappen schlagen: Eine zweite Fritz!Box hätte weitere 4 Ports, zieht man den Port pro Box ab, der für die Verbindung an sich gebraucht wird, hätte man also je drei freie Buchsen auf zwei unterschiedlichen Stockwerken zur Verfügung. Als zweite Fliege hätte ich nun endlich einen funktionierenden DECT-Repeater, ohne extra einen zusätzlichen zu kaufen.

    Gesagt, getan. Mangels einer alten Fritz!Box wurde eine neue bestellt. Die 7530 AX sollte es werden und zu den zwei oben genannten Vorteilen auch noch schnelleres WLAN ermöglichen.

    Als sie dann da war, stellte sich heraus, dass das nun doch nicht so einfach, wie gedacht ist. Als DECT-Repeater funktioniert eine zweite Box nämlich nicht. Vielleicht ist da später mal was per Software-Update möglich, aktuell sieht die Lösung so aus, dass ein Telefon mit der einen Box, ein anderes mit der anderen Box verbunden ist. Ich kann also zwar überall telefonieren, aber nicht mit einem Telefon durch’s ganze Haus laufen (in der Praxis funktioniert es meistens trotzdem einigermaßen gut). Damit kann ich leben.

    Die nun folgende Einrichtung ist zwar nicht wirklich schwierig, allerdings merke ich gerade, dass der Artikel doch schon ein bisschen lang geworden ist… betrachtet das also nun als Vorgeschichte, die Einrichtung splitte ich jetzt in einen zweiten Blogbeitrag und verlinke ihn hier:

    DECT und MESH im ganzen Haus: AVM Fritz!Box als Repeater (Teil 2)

     

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