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Facebook: Lokalisierungsdienst Places (oder deutsch: ‚Orte‘)

    Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Facebook einen Lokalisierungsdienst auf den Markt bringt und ich nun dem potentiellen Einbrecher nicht mehr per Statusupdate mitteilen muss, dass ich gerade fern meiner Wohnung (die mit den 10.000 Euro im Schlafzimmerschrank) auf einer Insel festsitze, aber Mutti ja zum Glück trotzdem die Marihuana-Pflanzen gießt und die Geruchsfilter im umgebauten Dachboden wechselt, weil sie mit dem Zweitschlüssel unter der Fußmatte ja jederzeit rein kann. Nein, jetzt genügt ein einfacher Klick auf ‚Orte‘ und ich „checke“ mich als anwesend ein. Beim Konzert, in der Kneipe, Zuhause. Nur das mit dem Schlüssel muss ich halt noch schreiben. Und das mit den Pflanzen.

    Zugegeben fasziniert mich (oder ‚gefällt mir‘) bekanntlich alles, was mit Strom läuft (oder mit Benzin) und so finde ich natürlich auch Lokalisierungsdienste erstmal nicht schlecht. Wer mit dem iPhone knipst oder eine GPS-fähige Kamera und dazu eine entsprechende Software hat, kennt vermutlich die Kartendarstellung, die zum Beispiel Apples iPhoto bietet:

    iPhoto Orte
    iPhoto Orte

    Gespräche wie…

    Hey, ich hab da VOLL die geile Motorradstecke gefunden! Der ABSOLUTE Hammer ist die!

    Aha. Und wo?

    Hmm, pfff.. das müsste.. Baden-Württemberg..? Nee, kann eigentlich nicht sein… war das schon Bayern? Egal, die find‘ ich schon wieder!

    Ja klar…

    Doch echt, die existiert! Da war SOO eine Kurve drin und ich war bis zu den Fußrasten auf dem Boden!

    Jaja *gähn* ich kann’s mir vorstellen… wow.. du Supertyp…

    Facebooks Orte
    Facebooks Orte

    …gehören damit endgültig der Vergangenheit an. Was damit (noch) nicht geht, ist das Veröffentlichen der Motorradstrecke ohne Umweg über den Rechner, damit sich der Kumpel direkt auf’s Moped schwingen, das iPhone-Navi auf den Tank klemmen und sich selbst ein Bild der Hammerstrecke machen könnte.

    Und genau da grätscht Facebook mit Places ein. Im Moment geht es wohl noch nicht in Deutschland, zumindest sagt das mein iPhone seit der Installation der neuen Version der Facebook-App, wenn ich auf ‚Orte‘ tippe. Der gemeine Stalker wird zwar wahrscheinlich schon nervös mit den Beinen wippen und die Newsseiten mit schweißnassen Händen absuchen, muss sich aber wohl noch eine Weile gedulden.

    Trotz der noch nicht gegebenen Funktion sieht man am lila Pfeil oben rechts (oder ist es pink? Ich kenn‘ mich mit diesen ganzen Mädchenfarben nicht aus – ich kenn nur schwarz und blau… dunkles blau), dass die App auf die Ortungsdienste vom iPhone zugreift, also vermutlich auch schon Daten sammelt. Das hab ich mir zum Anlass genommen, die Privatsphäre-Einstellungen meines Profils so zu ändern, dass mich mal zumindest keine ‚Freunde‘ an einem Ort einchecken können (ich würde ja mein Gesicht verlieren, wenn ich während der lange angekündigten, sauteuren Luxus-Weltreise plötzlich im Wurmberger Aldi beim Bierholen eingecheckt werde und dann das Lügenkartenhaus zusammenbricht).

    Einstellung: Orte, die ich besuche
    Einstellung: Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde

    Ich bin mal gespannt, was noch alles kommt und wo es hinführt. Künftig sind wohl eher solche Gespräche denkbar:

    Hey, wie war das eigentlich, als du mit deiner Holden zusammengekommen bist?

    Ach, voll romantisch, sie hatte sich über Facebook Places im Starbucks eingecheckt und ich bin da einfach auch rein und hab‘ so getan, als wär’s Zufall, dass ich auch auf den Double-Decaf-Cremetopped-Frappuccino steh‘! Ich wusste natürlich aus ihrem Profil, dass ihr der voll ‚gefällt‘ – genau wie dieses total unbekannte Buch, das ich eben so zufällig grad einen Tag vorher fertig gelesen hatte und zitieren konnte. Und bei dir?

    Da war’s Schicksal.

    Waaas? Schicksal? Ha! Das Schicksal ist tot! Schon lange. Es lebe Facebook!

    Mir Gefällt Das Schicksal

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    Ein Gedanke zu „Facebook: Lokalisierungsdienst Places (oder deutsch: ‚Orte‘)“

    1. Pingback: Facebook: Anstupsen – warum? | vanclan.de

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