24.01.05 – Airlie Beach (von Simon)
Ja, das Steak in Rockhampton war gar nicht schlecht. Besser war aber unser zweites Gericht, welches wir parallel dazu bestellt hatten: Känguru. Leider war es recht wenig, aber zum Probieren hat’s ausgereicht. Das Steak war groß genug, was in Rockhampton aber selbstverständlich sein sollte: auf 60.000 Einwohner kommen hier 2.000.000 Rinder. Koala hatten sie leider nicht…
Die folgenden zwei Tage waren wir in Mackay – langsam aber sicher schaffen wir uns Richtung Norden hoch. Jeden Tag wird es ein bisschen wärmer und ein bisschen feuchter, aber auch zusehends billiger (Unterkunft, Essen, Sprit). Mackay war ein wenig ab vom Schuss (obwohl es eigentlich eine große Stadt ist), was man daran erkennen konnte, dass es internettechnisch absolutes Brachland ist. Die nette Dame im Motel reagierte, angesprochen auf den Meter breiten Aufdruck „SUPERfast Highspeed InternetConnection“ auf der Werbetafel an der Einfahrt ein wenig verdutzt. Ich bräuchte dafür wohl einen dieser tragbaren, äh, Computer. Den könne man dann ans Telefon anschließen, eine Nummer wählen und hätte dann dieses, äh, Internet. Ich glaube, selbst in den frühen 80ern hätte man das Wort „Highspeed“ niemals in diesem Kontext genannt.
Seit Bundaberg gibt’s tatsächlich nicht viel, was man als Tourist erleben müsste, sieht man von irgendwelchen Tauch- und/oder Segeltouren ab. Die Küsten sind stingerverseucht, also mit Würfelquallen, Seewespen und Irukandjis übersät. Die Seewespe ist übrigens 30x30x30cm groß – das schreib ich deshalb, weil ich immer davon ausgegangen bin, dass die winzig klein sind. Fast genau so tödlich sind die Irukandjis, auf die schon eher das Argument winzig zutrifft: 1-2 cm und wegen ihrer Farbe (nämlich keiner) im Wasser so gut wie unsichtbar. Aber zum Glück haben wir hier einen Ratgeber (auf deutsch), der die Überschrift trägt „Gefahrloses Schwimmen in tropischen Gewässern“. Hierin steht im Prinzip nur, dass man in tropischen Gewässern besser nicht schwimmt, Punkt. Und wenn doch, dann nur hinter Quallennetzen, wo man aber auch nicht sicher ist. Toller Ratgeber.
Gestern sind wir in Airlie Beach angekommen, dem ersten Anschein nach eines dieser Hippie-Küsten-Dörfer, welche wir schon zur Genüge gesehen haben. Da fällt mir gerade ein: Ich werde ständig von irgendwelchen Hippies nach der Zeit gefragt. Bedeutet das was? Wir haben schon gerätselt, ob „what time it is“ (immer ohne bitte und danke) ein Code für „willst du Drogen kaufen“ oder so was ist.
Auf jeden Fall haben wir uns hier eine Segeltour gegönnt. Airlie Beach ist quasi Eingangstor zu den Whitsunday Islands, sehr schönen Inseln, die komplett als National Park geschützt sind. Auf dem Segelkatamaran erfuhren wir als erstes, dass dieses Jahr extrem viele Quallen unterwegs sind und wir deshalb beim Schnorchel-Stopp am Snorkel-Spot sog. Wetsuits tragen müssen (sieht aus wie die Neoprenanzüge von Tauchern). Der Trip hat sich gelohnt, das Schnorcheln konnte nicht ganz mit Fiji mithalten, aber in der Beziehung sind wir wahrscheinlich jetzt zu verwöhnt ;-). Wir haben keine einzige Qualle gesehen, sahen aber in den Anzügen aus wie die Idioten.
Sonstiges:
XXXX (sprich FourEx, die Queensländer Biermarke Nummer Eins) hat nur 3,5 Vol% Alkohol.
In unserem Zimmer wohnen zwei Geckos, die aber nur abends rauskommen und dann Geräusche machen, als wären es riesige Geräte.
Unter Einkaufszentrum versteht der Tropenaustralier einen Thai-Lieferservice und eine Bäckerei (wenn diese nebeneinander stehen).
Gestern Morgen so gegen 10 Uhr hatten wir beide das Gefühl, dass es „heute aber ein kalter Tag ist“ – wir hatten 29 Grad. Die Wassertemperatur beim Segel- und Schnorchelausflug lag bei erfrischenden 28 Grad. Wahrscheinlich sterben wir sofort, wenn wir in Deutschland aus dem Flieger steigen.
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